Polen ist lukrativer Wachstumsmarkt für Biogas-Branche

Weltec Biopower beginnt im September mit dem Bau einer 2,4-Megawatt-Biogasanlage im polnischen Darżyno. Der Biogasanlagenhersteller sieht in Polen eigenen Worten zufolge einen lukrativen Wachstumsmarkt, auch und gerade für etablierte deutsche Unternehmen der Biogas-Branche.

In der geplanten Biogasanlage am 80 Kilometer westlich von Danzig gelegenen Anlagenstandort werden die Substrate laut Weltec Biopower ab Sommer 2013 über vier Vorlagebehälter und einen 50 Kubikmeter-Dosierer in die vier 4.438 Kubikmeter großen Edelstahl-Fermenter eingebracht.

Neben Mais und Gülle, die von Landwirten aus der Umgebung angeliefert würden, vergäre der Betreiber NEWD zusätzlich Kartoffelabfälle eines Pommes-Frites-Herstellers. In vier Behältern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 5.000 Kubikmeter sei ausreichend Platz für den anfallenden Gärest.

Die Firma NEWD, die zugleich Investor der ersten Weltec-Biogasanlage in Polen ist, trat bislang nur als Bauherr und Betreiber von Windkraftanlagen auf, erklärt der Biogasanlagenbauer mit Sitz im niedersächsischen Vechta. Den Löwenanteil an den erneuerbaren Energien erzeuge im Nachbarland derzeit noch die Windkraft. Sowohl die Küstenregionen als auch das Binnenland eigneten sich hervorragend als Standort für Windturbinen. Entsprechend groß sei die Windernte.

Polen hat großes Ressourcenpotenzial für Biogaserzeugung

Die Voraussetzungen für Biogas-Erzeugung schätzt Weltec als sehr gut ein, denn Polen sei ein Agrarland und habe ein entsprechend großes Ressourcenpotenzial. Experten gehen davon aus, so Weltec, dass es sich um das drittgrößte Rohstoffvorkommen in Europa handelt. Verglichen mit Deutschland würden etwa 1,5 Millionen Hektar mehr an landwirtschaftlicher Fläche genutzt – rund 18,5 Millionen Hektar. Die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe betrage etwa zwei Millionen. An Substraten für Biogasanlagen stünden vor allem Gülle von Rindern, Schweinen und Geflügel sowie nachwachsende Rohstoffe bereit.

Auch die infrastrukturellen Bedingungen in Polen seien ideal: Zum einen werde die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung gefördert, zum anderen stehe eine gut ausgebaute Infrastruktur zum Transport von Gas- und Nahwärme zur Verfügung.

Zur Erreichung der EU-Klimaziele hat sich Polen vorgenommen, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung bis zum Jahr 2020 von 5 auf 15 Prozent zu steigern – Tendenz steigend; bis zum Jahr 2030 soll es ein Drittel sein. Aktuell setze die polnische Regierung mit Gesetzen und Richtlinien auf die Entwicklung dezentraler Energieversorgung, speziell auf Biomasse und Biogas und schaffe so auch neue Perspektiven für die Landwirtschaft.

Mit Hilfe des ‚Programms zur Biogasentwicklung 2010-2020‘ möchte Polen bis zum Jahr 2020 mindestens eine landwirtschaftliche Biogasanlage in jeder Gemeinde installiert haben. Bei einer Anzahl von etwa 2.500 Gemeinden erschließe sich in Polen somit ein lukrativer Wachstumsmarkt, auch und gerade für etablierte deutsche Unternehmen der Biogas-Branche, erklärt Weltec Biopower abschließend.

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