ARA zieht fast durchweg positive Jahresbilanz

„2011 wurden in Österreich 782.000 Tonnen Verpackungsabfälle einer Verwertung zugeführt - davon 86 Prozent einer stofflichen Verwertung.“ Das erklärte Christoph Scharff, Vorstand der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), auf der Jahrespressekonferenz. Auch sonst fällt die Bilanz über das Geschäftsjahr 2011 recht positiv aus. So kann die ARA einen Zuwachs bei der Haushaltssammlung verzeichnen.

Die Erfassungsmenge bei der Haushaltssammlung ist nach Angaben der ARA um 2,2 Prozent von 503.800 Tonnen (2010) auf 514.700 Tonnen (2011) gestiegen. Diese Zunahme sei auf erhöhte Sammelmengen bei Papier, Glas und Leichtverpackungen bei einem marktbedingten leichten Rückgang bei Metallverpackungen zurückzuführen.

Die Gesamterfassungsmenge inklusive Gewerbesammlung betrug laut ARA-Geschäftsbilanz im vergangenen Jahr 834.300 Tonnen (2010: 835.100 Tonnen). Die einzelnen Packstoffe hätten sich unterschiedlich entwickelt, in Summe jedoch das hohe Niveau des Vorjahres gehalten. So seien 335.800 Tonnen Papier erfasst worden und damit nur geringfügig weniger als 2010 (342.800 Tonnen). Die Erfassungsmenge der AGR bei Glas erhöhte sich leicht von 216.100 auf 218.900 Tonnen. Gleiches gelte für Leichtverpackungen (überwiegend Kunststoffverpackungen), die von 215.200 auf 220.100 Tonnen gestiegen seien. Metallverpackungen mit 39.800 Tonnen (2010: 40.300 Tonnen) und Holzverpackungen mit 19.700 Tonnen (2010: 20.700 Tonnen) seien leicht zurückgegangen.

Österreichs fleißigste Sammler nach Pro-Kopf-Sammelmenge sind, so sagt die ARA, weiterhin in Vorarlberg mit 148,7 Kilogramm je Einwohner und im Burgenland mit 140,9 kg/EW zu Hause, dicht gefolgt von der Steiermark mit 137,4 kg/EW und Tirol mit 132,6 kg/EW. Im bundesweiten Durchschnitt habe jeder Einwohner 117,9 Kilogramm Verpackungen und Altpapier gesammelt, eine Steigerung von knapp 1 Prozent gegenüber 2010 (116,8 Kilogramm).

Fehlwürfe bei Kunststoffverpackungen nehmen zu

Dass das Thema der getrennten Sammlung aber kein „Selbstläufer“ sei, sondern einer laufenden Bewusstseinsbildung bedarf, zeigt sich anhand weniger Bereiche, in denen einzelne Werte trotz hohem Niveau einen Handlungsbedarf offenbarten. Das gelte vor allem für die Sammlung von Kunststoffverpackungen, wo seit Jahren der Anteil an Fehlwürfen erstmals wieder gestiegen sei Die ARA hat sich deshalb das Ziel gesetzt, mit einer österreichweiten Kommunikationsoffensive gegenzusteuern. 2011 erfolgte in Wien mit der Kampagne „Oida, trenn!“ der Startschuss. Die neue Kampagne werde 2012 ebenso prominent auch in anderen Teilen Österreichs weitergeführt.

Die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit werde die dicht ausgebaute Sammelinfrastruktur bewerben, die den Österreichern das umweltgerechte Trennen so einfach wie möglich macht und auch 2011 um 2 Prozent ausgebaut worden sei. Im abgelaufenen Jahr standen für die Sammlung der Verpackungen aus Haushalten nach ARA-Angaben bundesweit rund 1,5 Millionen Sammelcontainer zur Verfügung. Darüber hinaus seien 1.459.900 Haushalte an die Sammlung mit dem Gelben Sack angeschlossen gewesen.

Von den insgesamt 834.300 Tonnen erfassten Materialien seien 782.200 Tonnen Verpackungen durch rund 70 Partnerunternehmen der ARA verwertet worden. Die Differenz bildeten zum Beispiel Nicht-Verpackungsabfälle und Müll. 86 Prozent oder 669.800 Tonnen seien einer stofflichen Verwertung zugeführt worden. Durch umweltgerechtes Recycling seien diese Verpackungen wieder zu neuen Verpackungen oder anderen Produkten verarbeitet worden. 112.400 Tonnen seien als Ersatzbrennstoff energetisch genutzt worden.

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