BMZ-Strategie-Papier: Ressource Abfall in Schwellenländern

Wie können Entwicklungs- und Schwellenländer die Ressource Abfall für sich nutzen? Das versucht das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in einem neuen Strategie-Papier unter dem Titel "Ressource Abfall" zu klären. Das Strategie-Papier werde heute bei der gemeinsamen Auftaktveranstaltung der neu gegründeten German RETech-Partnership mit dem Bundesministerium für Umwelt präsentiert, so das BMZ.

„Die Frage der Abfallentsorgung stellt besonders Entwicklungs- und Schwellenländer vor rasant wachsende Probleme – vor allem städtische Ballungsräume und sogenannte Megacities ersticken förmlich im Müll. Gerade in den Armensiedlungen wird der Abfall oft gar nicht entsorgt – die Folge sind wilde Müllkippen mit erheblichen Risiken für Gesundheit und Umwelt. Genau hier müssen wir ansetzen – bevor uns das Müllproblem angesichts der rasant wachsenden Weltbevölkerung buchstäblich über den Kopf wächst“, so Gudrun Kopp. Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird die Eröffnungsrede bei der Auftaktveranstaltung halten und das BMZ-Strategie-Papier vorstellen.

Deutschland nehme auf dem Gebiet der Entsorgung und des Recycling eine weltweite Vorbildfunktion ein. Dieses Wissen gelte es zu nutzen, betont die Parlamentarische Staatssekretärin: „Von den weltweit jährlich knapp 2 Milliarden Tonnen Hausmüll werden gerade einmal zwei Drittel überhaupt eingesammelt – nur ein Bruchteil davon wird allerdings umweltgerecht entsorgt, geschweige denn recycelt. Dabei sind Abfälle gerade auch für Entwicklungsländer eine wichtige Ressource – sozusagen ein Bodenschatz aus zweiter Hand, den es zu nutzen gilt.“

Daher unterstütze und begleitee das BMZ die Arbeit der German RETech Partnership ausdrücklich, so das Ministerium selbst. Ziel des Vereins, der von Unternehmen und einer Universität gegründet wurde, sei es, den erfolgreichen Exportartikel „Kreislaufwirtschaft Made in Germany“ weiter zu fördern und damit vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern moderne Entsorgungsstrukturen zu stärken. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit habe bereits in der Vergangenheit entsprechende Projekte seiner Partner in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt – allein im Jahr 2011 mit rund 200 Millionen Euro.

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