Nur geringfügig weniger Müll in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind 2010 rund 3,7 Millionen Tonnen häusliche Abfälle zur Entsorgung angefallen. Das waren 20.000 Tonnen oder rund 1 Prozent weniger als im Jahr 2009. Das geht aus den aktuellen Daten zur Aufkommensentwicklung häuslicher Abfälle des Statistische Landesamts hervor. Gegenüber 1990 habe die Menge um rund 325.000 Tonnen (plus 9 Prozent) zugenommen. Der Hauptgrund für die langfristige Zunahme sei die gestiegene Einwohnerzahl im Bundesland.

Das Pro-Kopf-Aufkommen an häuslichen Abfällen habe im Jahr 2010 im Durchschnitt bei rund 349 Kilogramm gelegen. Das seien rund 2 Kilogramm weniger als 2009 und 3 Kilogramm weniger als 1990, führt das baden-württembergische Statistikamt in seinen Datenblättern weiter aus.

Die verschiedenen Bemühungen um eine Abfallvermeidung hätten bislang kaum zu einer Verringerung des Aufkommens häuslicher Abfälle geführt, kommentieren die Statistikexperten. Bei geringen jährlichen Schwankungen sei das Pro-Kopf-Aufkommen nahezu konstant geblieben. Seit Anfang der 1990er Jahre hätten die privaten Konsumausgaben (preisbereinigt, verkettet) um rund 23 Prozent zugenommen. Die Abfallintensität des privaten Konsums (Abfallaufkommen dividiert durch private Konsumausgaben) sei um 16 Prozent gesunken, so dass eine gewisse Entkoppelung von Abfallaufkommen und Konsumausgaben privater Haushalte erreicht worden sei.

Die häuslichen Abfälle setzen sich laut Statistischem Landesamt aus den drei Fraktionen Haus- und Sperrmüll (1,6 Millionen Tonnen), den davon separat erfassten Wertstoffen (1,8 Millionen Tonnen) sowie den Bioabfällen (0,4 Millionen Tonnen) zusammen. Im Wesentlichen würden Haus- und Sperrmüll einem Beseitigungsverfahren zugeordnet, die davon separat erfassten Wertstoffe und Bioabfälle hingegen einem Verwertungsverfahren.

In den letzten 20 Jahren habe ein gegenläufiger Entwicklungstrend der zur Beseitigung anfallenden Menge auf der einen und der zur Verwertung anfallenden Menge auf der anderen Seite festgestellt werden können. Der Anteil des Haus- und Sperrmülls am Gesamtaufkommen häuslicher Abfälle konnte demnach seit 1990 von rund 76 Prozent (269 Kilogramm pro Einwohner und Jahr) auf 42 Prozent (145 Kilogramm pro Einwohner und Jahr) im Jahr 2010 reduziert werden. Parallel dazu sei der Anteil der Wertstoffe von rund 23 Prozent (81 Kilogramm pro Einwohner und Jahr) auf aktuell knapp 47 Prozent (163 Kilogramm pro Einwohner und Jahr) angestiegen.

Die Einführung der Biotonne sei ab dem Jahr 1990 nur schrittweise erfolgte. Deshalb belaufe sich der Anteil der Bioabfälle im selben Jahr auf nur 1 Prozent (2 Kilogramm pro Einwohner und Jahr). Bis 2010 habe eine Steigerung auf 12 Prozent (41 Kilogramm pro Einwohner und Jahr) erzielt werden können. So habe die Verwertungsquote in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden können.

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