Mainzer Ingenieure setzen Entsorgungsprojekt in Ruanda um

Die ruandische Hauptstadt Kigali hat dem Mainzer Ingenieurbüro WAT (Wasser- und Abfalltechnik Ingenieurgesellschaft) nach einer internationalen Ausschreibung den Auftrag erteilt, für die dortige Großstadtregion ein Kreislaufwirtschaftskonzept in die Praxis umzusetzen. Das hat das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium bekannt gegeben. Vorausgegangen seien intensive Vorarbeiten, welche die Landesregierung in Kooperation mit der Stadt Mainz finanziell gefördert hatte.

Wirtschaftsministerin Eveline Lemke betont die Bedeutung des Projektes im Partnerland Ruanda: „Dieses Projekt ist ein Beitrag für ‚Green Economy’ in Afrika und beispielhaft.“ Bisher stelle die Abfallbeseitigung in Ruanda eine Umweltbelastung dar. Künftig würden die Abfälle als Sekundärrohstoffe behandelt. Damit böten sie wirtschaftliche Chancen.

70 Prozent des Abfallaufkommens in Kigali seien nach Auskunft des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums organisch, sie könnten zu Kompost weiterverarbeitet und als Bodenverbesserungsmaterial genutzt werden. Lemke: „Durch die Nutzung der Abfälle werden Arbeitsplätze geschaffen, und es kommt moderne Umwelttechnik zum Einsatz.“ Green Economy, verstanden als nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zur Armutsbekämpfung, ist das Top-Thema des nächsten Weltgipfels „Rio + 20“ im Juni kommenden Jahres.

Finanziert werde das Projekt auf Grund seiner wirtschaftlichen Bedeutung aus Mitteln des United Nations Development Programme. Ein Kreislaufwirtschaftskonzept sei auf Initiative des Landes durch die WAT erarbeitet worden. Die Entwicklung des Kreislaufwirtschaftskonzepts finanzierte das Land mit 40.000 Euro, die Stadt Mainz mit 5.000 Euro.

Für das Konzept zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft in Kigali sind die Städte Mainz und Kigali 2008 bei den European Development Days 2008 in Straßburg von der Europäischen Kommission ausgezeichnet worden.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.