EU27 erzeugt 920 Millionen Tonnen nicht-mineralische Abfälle

Im Jahr 2008 sind in der EU27 rund 920 Millionen Tonnen nicht-mineralische Abfälle angefallen. Das berichtet das Statistische Amt der Europäischen Union, Eurostat. Dies entspreche 1.800 Kilogramm pro Kopf. Drei Viertel davon stammten von Produktionstätigkeiten. In den Mitgliedstaaten wurde der meiste nicht-mineralische Abfall im vom Vereinigten Königreich erzeugt, nicht viel weniger sei in Deutschland angefallen.

Die Briten hätten 143 Millionen Tonnen nicht-mineralischen Abfall erzeugt. Das entspreche 16 Prozent des gesamten Abfalls in der EU27. Gefolgt von Deutschland (129 Millionen Tonnen beziehungsweise 14 Prozent), Frankreich (95 Millionen Tonnen beziehungsweise 10 Prozent), Italien (94 Millionen Tonnen beziehungsweise 10 Prozent) und Spanien (71 Millionen Tonnen beziehungsweise 8 Prozent). Auf diese Mitgliedstaaten entfielen laut Eurostat zusammen fast 60 Prozent des gesamten Aufkommens nicht-mineralischer Abfälle in der EU27.

Dieses Muster ändert sich, wenn der Abfall pro Kopf berechnet wird. Die Mitgliedstaaten mit der geringsten Menge pro Kopf seien Malta (970 Kilogramm erzeugte nicht-mineralische Abfälle pro Kopf), Zypern (1.040 Kilogramm) und die Tschechische Republik (1.190 Kilogramm), wie die Statistiker ausführen. Die größten Pro-Kopf-Mengen seien in Estland (8.220 Kilogramm), Finnland (4.350 Kilogramm), Österreich (2.750 Kilogramm) und Schweden (2.540 Kilogramm) verzeichnet worden. Die große Menge an erzeugtem Abfall in Estland komme durch die hohe Abfallmenge aufgrund der Verwendung von Ölschiefer im Energie- und Raffineriebereich zustande, während sie in Finnland, Österreich und Schweden hauptsächlich auf Holzabfälle zurückzuführen sei.

Ein Viertel der gesamten nicht-mineralischen Abfälle von Haushalten erzeugt

Nicht-mineralische Abfälle werden von den verschiedenen Wirtschaftszweigen sowie von Haushalten erzeugt. Der Anteil der erzeugten nicht-mineralischen Abfälle der verschiedenen Bereiche unterscheide sich deutlich zwischen den Mitgliedstaaten, so Eurostat. Die höchsten Anteile des verarbeitenden Gewerbes wurden in Finnland (61 Prozent der gesamten erzeugten nicht-mineralischen Abfälle), Österreich (52 Prozent) und Schweden (48 Prozent) beobachtet.

Die höchsten Anteile für die anderen Bereiche, wie Landwirtschaft, Energieversorgung und Dienstleistungen, könnten in Bulgarien (70 Prozent der gesamten erzeugten nicht-mineralischen Abfälle von anderen Bereichen) und Griechenland (68 Prozent) teilweise durch Verbrennungsrückstände von Kohle als Energiequelle erklärt werden, durch landwirtschaftliche Abfälle in Rumänien (65 Prozent) und durch Großhandel mit Altmaterialien und Reststoffen im Vereinigten Königreich (65 Prozent). Die höchsten Anteile für Haushalte wurden in Zypern (48 Prozent), Lettland (44 Prozent) und Malta (42 Prozent) beobachtet.

EU27-weit seien auf das verarbeitende Gewerbe nach Eurostat-Angaben insgesamt 26 Prozent des gesamten Aufkommens nicht-mineralischer Abfälle entfallen. Auf andere wirtschaftliche Tätigkeiten, wie zum Beispiel Landwirtschaft, Energieversorgung und Dienstleistungen, seien 50 Prozent entfallen, während der Anteil der Haushalte bei 23 Prozent gelegen habe.

Nicht-mineralische Abfälle sind Abfälle, die von allen Wirtschaftszweigen und von Haushalten stammen, und sind folglich Abfälle, die sowohl durch Produktion als auch durch Konsum entstehen. Mineralische Abfälle, welche zu 90 Prozent aus dem Bergbau und Baugewerbe stammen, sind nicht mit eingeschlossen. Nicht-mineralischer Abfall ist ein aufschlussreicher Indikator für die Umweltpolitik, da das wichtige Umweltziel der Abfallreduzierung einen Großteil dieses Abfalls betrifft.

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