PwC-Studie untersucht Recycling-Systeme für Getränkeverpackungen

„Die Pfandsysteme für Mehrwegflaschen und für Einweg-Getränkeverpackungen erweisen sich im Vergleich zur Sammlung von Einweg-Getränkeverpackungen in sogenannten dualen Systemen („Grüner Punkt“) als nachhaltiger.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Mehrweg- und Recyclingsysteme für ausgewählte Getränkeverpackungen aus Nachhaltigkeitssicht", die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erstellt hat.

Die Untersuchung vergleicht laut DUH erstmals überhaupt umfassend die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der drei wesentlichen Rücknahme- und Recyclingsysteme für Getränkeverpackungen: Mehrwegflaschen sowie Einweggetränkeverpackungen, auf die jeweils Pfand erhoben wird, und das Grüner-Punkt-System. Berücksichtigt würden alle Stufen der Wertschöpfung – von der Abfüllung über die Distribution und Rücknahme bis zur Wiederbefüllung beziehungsweise Verwertung oder Entsorgung. In die Bewertung seien Faktoren wie zum Beispiel Ressourcenverbrauch, Recyclingquoten, Recyclingqualität, Systemkosten, Beschäftigungseffekte und die Vermüllung der Landschaft, das so genannte Littering, eingeflossen.

„Das Mehrwegsystem ist dem Einwegsystem mit Pfanderhebung in allen drei Säulen der Nachhaltigkeit überlegen. Beide Pfandsysteme schneiden durch die Bank besser ab als Sammel- und Recyclingsysteme wie der ´Grüne Punkt´“, erklärt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Ein umfassender Nachhaltigkeitsvergleich der Verpackungssysteme, der über die bisherigen rein ökologischen („Ökobilanzen“) oder ökonomischen Betrachtungen hinausgehe, sei angesichts der wachsenden Notwendigkeit einer effizienten Ressourcennutzung und Abfallvermeidung überfällig gewesen. Resch: „Diese Studie liefert der Politik eine herausragende Basis und beste Argumente für die Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Getränke-Verpackungssysteme“.

Die Studie ergebe bezüglich der ökologischen, der ökonomischen und der sozialen Wirkungen durchgängig eine klare dreistufige Nachhaltigkeitshierarchie der drei Verpackungssysteme: Mehrweg schlägt Einweg, schlägt haushaltsnahe Sammlung über duale Systeme, also den ´Grünen Punkt´. Durch höhere Sammelquoten und höhere Sortenreinheit der gesammelten Getränkeverpackungen böten Pfandsysteme gegenüber der Sammlung in dualen Systemen nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ anspruchsvolleres Recycling, sagt die DUH. Durch die hohen Rücklaufquoten – zwischen 96 und 99 Prozent – trügen Pfandsysteme im Gegensatz zu dualen Systemen (Grüner-Punkt-Systemen) darüber hinaus sehr effektiv zur Reduzierung des Litterings von Getränkeverpackungen bei.

Im Vergleich des Einweg-Pfandsystems mit dem Grüner-Punkt-System zeige die Studie, dass keines der beiden Systeme absolut betrachtet als teurer oder günstiger betrachtet werden kann. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse, die das Einweg-Pfandsystem und die dualen Systeme hinsichtlich Sammel-, Rücklauf- und Recyclingquoten erzielen, kommen die Studienautoren jedoch zum Ergebnis, dass das Pfandsystem kosteneffizienter als die dualen Systeme ist.

Die insgesamt mehr als 400 Seiten umfassende Untersuchung enthalte auch einen Leitfaden für Entscheidungsträger zur Einführung von Systemen zur Sammlung und zum Recycling von Getränkeverpackungen.

Die DUH-Studie kann heruntergeladen werden unter:
http://www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/DUH_Getraenkeverpackungssysteme.pdf

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