Zwischenfall bei Aurubis

Beim Hamburger Kupferkonzern Aurubis ist gestern Abend aus einem der beiden Anodenöfen ein Teil des darin befindlichen flüssigen Kupfers ausgelaufen. Durch die 1.200 ºC heiße Schmelze entzündeten sich Kabel unter dem Anodenofen.

Die Ursache sei noch ungeklärt, teilt Aurubis mit. Außerdem sei es zu einer Verpuffung gekommen. Eine solche Verpuffung entsteht, wenn heiße Schmelze mit Wasser in Berührung kommt. Personen seien bei diesem Vorfall nicht verletzt worden, auch habe es keine Beeinträchtigungen der Umwelt gegeben, so das Unternehmen. Auch das Gebäude blieb unbeschädigt.

Die betriebseigene Werkfeuerwehr sowie die zur Hilfe gerufene Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr konnten den Brand schnell löschen. Insgesamt waren zeitweise rund 120 Feuerwehrleute im Einsatz. Bereits um 21 Uhr konnte ein Großteil der Feuerwehr wieder das Werk verlassen. Vorsorglich wurde die Brandstelle über Nacht beobachtet.

Der betroffene Anodenofen wurde laut Aurubis abgestellt, die anderen Schmelzaggregate in der RWO (Rohhütte Werk Ost) müssen bis zum Abschluss der Reparatur mit eingeschränkter Leistung gefahren werden. Die Reparatur werde voraussichtlich bis Montagmittag abgeschlossen.

Durch den Vorfall und die Produktionseinschränkung während der Reparatur wird nach Unternehmensangaben insgesamt etwa eine Kupfer-Tagesproduktion (rund 1.300 Tonnen) ausfallen. Im Hamburger Werk werden jährlich 380.000 Tonnen Kupfer erzeugt. Der Sachschaden wird voraussichtlich 150.000 Euro nicht übersteigen und beschränkt sich auf den Anodenofenantrieb.

Der Anodenofen ist das dritte und letzte Schmelz-Aggregat im Prozess der Primärkupfererzeugung. Hier werden Luft und Erdgas in die Schmelze eingeblasen, um Verunreinigungen und Sauerstoff zu entfernen. Anschließend wird das flüssige Kupfer mit einem Reinheitsgrad von 99,5 Prozent zu Anoden vergossen und in der Elektrolyse zu Reinstkupfer umgewandelt.

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