MVV Energie: Verfahrensverzögerungen auf britischem Abfallmarkt

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie ist „gut zufrieden“ mit der Geschäftsentwicklung. Das sagte der Vorstandsvorsitzende Georg Müller am Freitag in Mannheim bei der Vorlage des Finanzberichts für das erste Halbjahr. Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr hätten sich bestätigt. Auf dem britischen Abfallmarkt sei es zu Verfahrensverzögerungen beim Bau von Müllverbrennungsanlagen gekommen.

„Nach der schwachen Marktlage Ende letzten Jahres spüren wir eine leichte Konjunkturerholung“, erklärte Müller. Der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie konnte bei der Vorstellung des Finanzberichts gegenüber dem Vorjahr auf einen Umsatzanstieg um 3 Prozent von 1,79 auf 1,84 Milliarden Euro bei einem leicht verringerten Adjusted EBIT von 209 Millionen Euro (Vorjahr: 212 Millionen Euro) verweisen.

Auch wenn das wirtschaftliche Umfeld weiterhin von Unsicherheiten geprägt sei, habe MVV Energie mit Blick auf das Gesamtjahr 2009/10 seine Erwartung bestätigt, das Vorjahresergebnis beim Umsatz mit rund 3,2 Milliarden Euro und das Adjusted EBIT mit 239 Millionen Euro in etwa wieder zu erreichen. Dabei geht das Unternehmen von keiner Verschärfung der Wirtschafts- und Finanzkrise, von keinen dramatischen Änderungen der Rohstoff- und Energiepreise, keinen regulatorischen oder staatlichen Eingriffen und von einem normalen Witterungsverlauf aus.

77 Millionen Euro hat die thermische Abfallverwertung zum Umsatz beigetragen

Im Umweltsegment ging dem Finanzbericht zufolge der Umsatz im ersten Halbjahr 2009/10 um 3 Millionen Euro auf 93 Millionen Euro zurück. Vom Segmentumsatz entfielen somit 77 Millionen Euro (Vorjahr 76 Millionen Euro) auf die thermische Abfallverwertung an den Standorten Mannheim, Offenbach und Leuna. Im Energiegeschäft, also aus der Strom- und Dampferzeugung, habe MVV Umwelt im Berichtsjahr einen Umsatz von 16 Millionen Euro (Vorjahr 20 Millionen Euro) erzielt. Das Adjusted EBIT verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6 auf 32 Millionen Euro. Der Rückgang sei zum einen auf preisbedingte Ergebniseinbußen im Abfallgeschäft zurückzuführen. Das produktionsbedingt niedrige Aufkommen an Industrie- und Gewerbeabfällen sowie die erweiterten Verbrennungskapazitäten in Deutschland drückten weiterhin auf die Abfallpreise.

MVV Umwelt konnte den Angaben zufolge die Abfallmengen in den Abfallverwertungsanlagen gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 2 Prozent steigern. Zum anderen hätten sich im Berichtshalbjahr auf der Absatzseite bei allen Anlagen geringere Strompreise im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr aus.

Die MVV Umwelt prüft über ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft MVV Environment Ltd. intensiv den Markt in Großbritannien und beteilige sich an Vergabeverfahren zum Bau von thermischen Abfallverwertungsanlagen, berichtete Müller. „Die Verfahren sind aber extrem langwierig“, weist der MVV-Energie-Vorsitzende auf Verzögerungen hin. Das läge auch an den britischen ausschreibenden Behörden. „Wir bemühen uns um den Markteintritt, doch noch ist kein Verfahren in dem Sinne beendet worden, dass wir einen Zuschlag erhalten hätten.“

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