UN-Bericht prognostiziert Aufkommen an E-Schrott

Das UN-Umweltprogramm UNEP hat heute einen neuen Report über das derzeitige und zukünftige Aufkommen von E-Schrott in Entwicklungsländern vorgestellt. Der Verkauf von Elektronikgeräten werde innerhalb der kommenden 10 Jahre in Ländern wie China, Indien, Afrika und Lateinamerika sprunghaft zunehmen und damit auch die Menge an ausrangierten Geräten. In vielen Entwicklungsländern fehle jedoch eine adäquate Recycling-Politik.

Der Bericht „Recycling – from E-Waste to Resources“ wurde bei einem Treffen im Beisein von Umweltministern aus etwa hundert Ländern in Bali vorgestellt. Wie UNEP mitteilt, basiert der Report auf den Daten aus elf Entwicklungs- und Schwellenländern. Anhand dieser Daten sei die derzeitige und künftige Produktion von E-Schrott abgeschätzt worden.

China produziert laut UNEP 2,3 Millionen Tonnen Elektronikmüll jährlich.
Trotz des Einfuhrverbots von E-Schrott sei China noch immer eine der wichtigsten Müllhalden für E-Schrott aus den Industriestaaten, heißt es im UNEP-Bericht. Bis 2020 dürfte allein die Menge an ausrangierten Computern um bis zu 400 Prozent und an alten Handys um das Siebenfache gegenüber 2007 steigen. Für Indien erwarten die Experten einen noch höheren Mengenzuwachs um das 18-fache bei Althandys.

UNEP-Exekutivdirektor Achim Steiner betonte, wie drängend es sei, den E-Schrott einer formalen und geregelten Sammlung und Entsorgung zuzuführen. „Aber nicht nur China steht vor dieser sehr schweren Herausforderung. Indien, Brasilien, Mexiko und andere Ländern stehen ebenfalls vor immer größer werdenden Risiken für Umwelt und Gesundheit, solange das Recycling von E-Schrott in den Händen des informellen Sektors liegt.“

Daneben könne eine Entsorgung wertvolle Rohstoffe wie Silber, Gold, Palladium und Kupfer zurückgewinnen, so Steiner. Moderne Elektronikgeräte enthalten bis zu 60 verschiedene Bestandteile – viele davon sind wertvoll, manche gefährlich, manche sind beides.

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