Anzeige

BDE-Umfrage: Schlechte Stimmung bei Entsorgern

Sehr viele Entsorgungsunternehmen spüren noch imnmer die Folgen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Eine vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) durchgeführte Umfrage ergab, dass 43 Prozent der Unternehmen massiv oder stark mit den Auswirkungen der Krise zu kämpfen haben. Eine positive Tendenz lasse hingegen die Umsatzprognose für 2010 erkennen.
Anzeige

Trotz erster Anzeichen, dass sich die Bedingungen für die deutsche Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft nach den herben Einbrüchen im Vorjahr leicht verbessern, spüren noch mehr als 90 Prozent der Unternehmen der Branche die Folgen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Die BDE-Umfrage hat zudem ergeben, dass weitere 50 Prozent der Betriebe die Auswirkungen der Krise spüren – wenn auch nicht mehr ganz so drastisch. Nur 7 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, überhaupt nicht von der Krise betroffen zu sein.

Entsprechend gedrückt sei die Stimmung in diesem Wirtschaftszweig, so der BDE. 91 Prozent der Unternehmen bezeichneten die Branchenstimmung als sehr schlecht (5 Prozent), schlecht (35 Prozent) oder gerade einmal durchschnittlich (51 Prozent). Nur 9 Prozent registrieren eine gute Stimmung in der Entsorgungswirtschaft.

Eine positive Tendenz lasse hingegen die Umsatzprognose der Unternehmen für das laufende Jahr erkennen. Während im letzten Jahr 60 Prozent der Unternehmen rückläufige (36 Prozent) und zum Teil sogar stark rückläufige Umsätze (24 Prozent) beklagten, rechnet in diesem Jahr nur noch jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) mit rückläufigen Umsätzen. 31 Prozent der Unternehmen hofften 2010 auf wachsende Umsätze. Im Vorjahr hätten lediglich 26 Prozent der Betriebe gestiegene Umsätze gemeldet. Bei 43 Prozent der Unternehmen werde sich der Umsatz 2010 auf dem Vorjahrsniveau einpendeln.

Die Ertragssituation kann laut BDE offenbar nicht mit dem positiven Trend der Umsatzentwicklung mithalten. Während im Vorjahr noch 60 Prozent der Unternehmen zufriedenstellende bis sehr gute Ergebnisse vermeldeten, erwarten in diesem Jahr nur 57 Prozent der Firmen eine positive Ergebnisentwicklung. 43 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer angespannten (38 Prozent) oder sogar sehr schlechten Ertragslage (5 Prozent). Im Vorjahr beklagten 40 Prozent eine negative Ergebnisentwicklung

Knapp jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) wolle in diesem Jahr wieder stärker investieren als noch im Vorjahr. 48 Prozent der Betriebe würden ihre Investitionen auf dem Niveau von 2009 weiterführen. Nur jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) plane im Vergleich zum Vorjahr sinkende Investitionen.

Grundsätzlich leicht positive Entwickklung

Die grundsätzlich leicht positive Entwicklung der Branche wirke sich stabilisierend auf die Arbeitsmarktsituation aus. 16 Prozent der Unternehmen wollen gemäß BDE-Angaben im laufenden Jahr neues Personal einstellen. Mehr als die Hälfte der Firmen (57 Prozent) wollen die Zahl ihrer Mitarbeiter stabil halten. 28 Prozent der Betriebe tragen sich mit dem Gedanken, die Belegschaften weiter auszudünnen. 2009 meldeten 47 Prozent der Unternehmen einen Arbeitsplatzabbau.

45 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass das Müllaufkommen in diesem Jahr auf Vorjahresniveau stagniert. Lediglich 11 Prozent der befragten Betriebe rechneten mit einem wachsenden Müllaufkommen. Dagegen planten 44 Prozent der Unternehmen mit rückläufigen Müllmengen.

Uneinheitlich wird der Regierungswechsel auf Bundesebene bewertet. Während 26 Prozent der Unternehmen die Hoffnung haben, dass sich die anstehenden politischen Entscheidungen positiv auf die Branche und das unternehmerische Handeln auswirken werden, glauben 29 Prozent der Betriebe, dass ihre Arbeit durch die politischen Weichenstellungen auf Bundesebene eher behindert wird. 45 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie von den politischen Entscheidungen nicht tangiert werden. Verglichen mit den Zahlen des Vorjahres hat die schwarz-gelbe Koalition allerdings ein deutlich besseres Standing in der Branche als die Vorgängerregierung. Während des letzten Jahres der Amtszeit von Schwarz-Rot auf Bundesebene stuften lediglich 10,8 Prozent der Unternehmen politische Entscheidungen in Deutschland als nützlich für den Wirtschaftszweig ein.

BDE-Präsident Peter Kurth: „Offensichtlich gilt auch für die deutsche Kreislauf- und Entsorgungs­wirtschaft, dass die Talsohle durchschritten zu sein scheint. Das belegen die positiven Trends bei Umsätzen, Arbeitsplätzen und Investitionen. Ursache dafür, dass die Krise bisher gut bewältigt werden konnte, ist die Schnelligkeit, mit der die Unternehmen sich auf die besonders schwierigen Rahmenbedingungen haben einstellen können. Die Branche hat die feste Erwartung, dass das anstehende Kreislaufwirtschaftsgesetz zu einer Stabilisierung und Verbesserung der Rahmenbedingungen führt.“

Quelle: BDE

Letzte Meldungen

Das RECYCLING magazin berichtet seit über 75 Jahren unabhängig und aktuell über die wirtschaftlichen, politischen und technischen Entwicklungen in der Recycling- und Entsorgungswirtschaft. Ihr Maßstab ist ein qualitativ hochwertiger Journalismus mit allen Facetten einer modernen Berichterstattung. mehr

RECYCLING magazin ist Mitglied bei

© DETAIL Architecture GmbH

Lesen, was die Branche bewegt
Newsletter
Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Sie einmal wöchentlich den RECYCLING magazin Newsletter.
Registrieren
Ich bin damit einverstanden, dass die DETAIL Architecture GmbH mir regelmäßig individualisierte spannende Neuigkeiten und Veranstaltungen per E-Mail zusendet. Die Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten erfolgt entsprechend den Bestimmungen in der Datenschutzerklärung. Ich kann meine Einwilligung gegenüber der DETAIL Architecture GmbH jederzeit widerrufen.
close-link