bvse kritisiert wundersame Mengenvermehrung nach „grotesken Verhandlungen“

Deutliche Worte findet der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) zu den neuesten Mengenmeldungen von lizenzierten Leichtverpackungen (LVP). Die dualen Systeme hätten in einer "letztlich grosteken Verhandlung" für eine "wundersame Mengenvermehrung" gesorgt. Die Konsequenz für den bvse: Die Verpackungsverordnung muss grundlegend neu geregelt werden.

Hintergrund der bvse-Mitteilung ist die Menge an LVP, die bei den dualen Systemen lizenziert ist. Immer neue Mengenmeldungen für das erste Quartal 2010 sorgen seit Wochen für Diskussionsstoff. Ursprünglich hatten alle neun Systembetreiber an die Gemeinsame Stelle dualer Systeme rund 200.000 Tonnen lizenzierte Leichtverpackungen gemeldet – das Ergebnis lag weit unter dem Vorjahreswert.

Nachdem der Stichtag für die Bestandsaufnahme verschoben wurde, trafen sich die Systembetreiber am 21. Januar erneut und legten die neuen Zahlen vor. Zunächst war von 240.000 Tonnen LVP die Rede. Am Abend des Treffens veröffentlichte die Gemeinsame Stelle dualer Systeme dann eine Menge von 281.510 Tonnen – damit liegt der Wert nun über dem des Vorjahres.

Die neuen Mengen lässt der bvse-Präsident Burkhard Landers nicht unkommentiert: „In zähen, langwierigen und letztlich grotesken Verhandlungen sind die dualen Systeme in einer Sitzung der Gemeinsamen Stelle zu einer Einigung gekommen. Dabei war es erstaunlich zu beobachten, wie die ursprünglich gemeldeten Mengen sich offensichtlich in einer mehrstündigen Sitzung erheblich vermehrt haben.“

Das Verfahren habe laut Landers „mit einer wundersamen Mengenvermehrung zu einem glücklichen Ergebnis geführt“. Diese Methode könne aber „unmöglich die Basis für eine sichere und zukunftsgewandte Verpackungsentsorgung in Deutschland bilden.“ Sein Fazit: „Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass an einer grundlegenden Neuregelung der Verpackungsverordnung kein Weg vorbei führt.“

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