Altpapiermarkt — BDE fordert Entgegenkommen der Kommunen

Die Wirtschaftskrise wird für die Altpapierbranche immer bedrohlicher. Gefährdet sind vor allem Entsorger mit langfristigen Abnahmeverträgen mit hohen Festpreisvereinbarungen. Laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) sind Korrekturen unumgänglich, vor allem bei kommunalen Altpapiermengen, die ohne Preisanpassungsmechanismus übernommen werden.

Die bisher etablierten Handelsgrundlagen der Vertragstreue und Abnahmesicherheit geraten ins Wanken, wenn die Kommunen weiterhin auf Festpreise bestehen, die auf nicht absehbare Zeit erheblich von der Marktrealität abweichen, befürchtet der BDE in seiner jüngsten Pressemitteilung.

Bis jetzt sei es den in der Kreislaufwirtschaft tätigen Unternehmen gelungen, den Altpapiermarkt als eine der tragenden Säulen der Recyclingwirtschaft und der Ressourcenschonung vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

Doch auch die Papierindustrie müsse sich ihrer Verantwortung bewusst sein, fordert der BDE in einem Treffen mit Vertretern des Verbandes Deutscher Papierfabriken (VDP) Anfang März. Die Papierindustrie müsse alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um Abnahmezusagen für Altpapier – insbesondere aus kommunaler Herkunft – einzuhalten.

Am Zug seien aber nun die Kommunen. Sie sollten sich kurzfristig mit den beteiligten Partnern aus Kreislaufwirtschaft und Papierindustrie an einen Tisch setzen, um tragfähige Lösungen für den Fortbestand des Altpapiermarktes zu entwickeln, fordert der BDE. Dabei muss der Erhalt der seit vielen Jahren etablierten Erfassungssysteme in den Kommunen an erster Stelle stehen.

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