Rund 260.000 Tonnen Schlachtabfälle in Österreich

Das österreichische Umweltbundesamt hat die Mengen und Behandlungswege tierischer Nebenprodukte erhoben, die in Österreich in den Jahren 2004 bis 2006 anfielen. Ergebnis: Ohne Wirtschaftsdünger sind Schlachtabfälle mengenmäßig die wichtigsten tierischen Nebenprodukte, gefolgt von Abfällen aus der Fleisch- und Milchverarbeitung. Zugenommen haben die gesammelten Küchen- und Speiseabfälle sowie importierte tierische Nebenprodukte.

Der Hauptteil tierischer Nebenprodukte fällt laut Umweltbundesamt in der Kategorie 2 in Form von Wirtschaftsdünger an, der überwiegend direkt auf den Betrieben als Dünger verwendet wird. Zum Teil werde Gülle auch in Biogasanlagen eingesetzt.

Ohne Wirtschaftsdünger haben Schlachtabfälle mit rund 260.000 Tonnen mengenmäßig den größten Anteil an tierischen Nebenprodukten, gefolgt von Abfällen aus der Fleisch- und Milchverarbeitung mit jeweils etwas mehr als 100.000 Tonnen. Deutlich zugenommen haben zwischen 2004 und 2006 die gesammelten Küchen- und Speiseabfälle von 50.000 t auf 85.000 t und importierte tierische Nebenprodukte, die von 7.500 t auf 57.500 t stiegen.

Rund die Hälfte der tierischen Nebenprodukte -ohne Wirtschaftsdünger – wird in Österreich in Tierkörperverwertungsanlagen zu Tiermehl und -fett verarbeitet, weitere 15 – 20 Prozent gelangen in Biogasanlagen.

Tierische Nebenprodukte sind Tierkörper, Tierkörperteile oder Erzeugnisse tierischen Ursprungs, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Diese fallen bei Schlachtung, Fleisch- und Milchverarbeitung, als Falltiere, im Lebensmittelhandel, in Restaurants und Großküchen und im grenzüberschreitenden Reiseverkehr als Küchen- und Speiseabfälle an. In der Landwirtschaft finden sich tierische Nebenprodukte vor allem als Wirtschaftsdünger wie Mist, Jauche und Gülle.

Gemäß Hygieneverordnung der Europäischen Union werden tierische Nebenprodukte in drei Risiko-Kategorien unterteilt. Kategorie 1 umfasst jene tierische Nebenprodukte, die das höchste hygienische Risiko für Mensch, Tier und Umwelt aufweisen. Diese Produkte werden einer thermischen Behandlung zugeführt. In Kategorie 3 sind tierische Nebenprodukte zusammengefasst, die von schlacht- oder genusstauglichen Tieren stammen, aber aus kommerziellen Überlegungen nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Kategorie 2 enthält alle tierischen Nebenprodukte, die weder in Kategorie 1 noch in Kategorie 3 aufgelistet sind, unter anderem Wirtschaftsdünger, Magen- und Darminhalt oder nicht schlachttaugliche Tiere.

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