Neues Verfahren für Biogas-BHKW-Anlagen

Der nordrhein-westfälische Anlagenhersteller Pro 2 Anlagentechnik hat ein Verfahren entwickelt, um den Formaldehyd-Ausstoß aus Biogas-BHKW-Anlagen zu reduzieren. Das so genannte Pro2-Modul BONUS40 besteht aus den drei Verfahrensschritten Biogastrocknung, Biogasreinigung und Abgasreinigung.

Ein Ziel des novellierten Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG), das zum 1. Januar 2009 in Kraft getreten ist, ist die Reduzierung des Formaldehyd-Ausstoßes aus Biogas-BHKW-Anlagen. Der alte Grenzwert der TA-Luft lag bei 60 mg/m³, der neue Emissionsgrenzwert liegt bei 40 mg/Nm³. Dieser Grenzwert müsse bei einer nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigungsbedürftigen Biogas-BHKW-Anlage dauerhaft unterschritten werden, nur dann werde der Strom mit einem zusätzlichen Bonus von 1 Cent/kWh vergütet, betont Pro 2 Anlagentechnik.

Dieser Bonus werde jedoch nur dann gewährt, wenn zusätzliche Investitionen nachgewiesen werden können. Die Regelung gilt für Strom aus einer Anlagenleistung bis 500 kW elektrisch und anteilig für größere Anlagen. Die Einhaltung ist der zuständigen Immissionsschutzbehörde durch jährliche Kontrollmessungen nachzuweisen. Die Messergebnisse dienen zum Aufbau einer repräsentativen Datenmenge. Diese wiederum stellt gegebenenfalls die Grundlage für neu festzulegende Grenzwerte dar.

Das Pro2-Modul BONUS40 besteht nach Angaben des Unternehmens aus den drei Verfahrensschritten Biogastrocknung, Biogasreinigung und Abgasreinigung. Angeboten werde es in den Leistungsstufen 300, 400, 600 und 750 Nm³ Biogas/h. Zum Einsatz komme ein Abgas-Oxidationskatalysator in Verbindung mit einer vorgeschalteten Biogasfeinreinigung. Mittels Aktivkohle werde zum Beispiel Schwefelwasserstoff aus dem Biogas entfernt. Um hierbei optimale Betriebsbedingungen und Standzeiten zu erzielen, werde das Biogas zuvor getrocknet und anschließend erwärmt. Der Austausch der Aktivkohle erfolge über das patentierte Pro2-Wechselsystem, bei dem der komplette Aktivkohlebehälter gewechselt wird.

Die Vorteile dieses Verfahrens liegen laut Unternehmen auch in geringerem Verschleiß und Korrosion am Gasmotor sowie den gas- und abgasberührten Bauteilen. Weiterhin träten im Motor und Abgaswärmetauscher weniger Ablagerungen auf. Insgesamt werde eine höhere Anlagenverfügbarkeit erreicht und durch reduzierte Wartungs- und Instandhaltungskosten insgesamt die Wirtschaftlichkeit deutlich gesteigert.

Pro2 mit Hauptsitz in Willich bei Düsseldorf beschäftigt 150 Mitarbeiter in Deutschland sowie in den Niederlassungen in Frankreich, England, Spanien, Ungarn, Belgien und Thailand. Der Exportumsatz der Pro2-Gruppe wird nach Unternehmensangaben im Jahr 2008 bei 20 Millionen Euro liegen. Das entspreche einer Steigerung von mehr als 50 Prozent gegenüber 2007, bei einer Gesamtleistung von rund 45 Millionen Euro.

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