Wettbewerbshüter bestraften französische Stahlfirmen

Der Wettbewerbsrat in Paris hat gegen 11 Stahlunternehmen eine Rekordstrafe von 575 Millionen Euro wegen Preisabsprachen verhängt. Darunter soll auch die deutsche Klöckner & Co SE sein, berichtet der Nachrichtendienst ‚Dow Jones’.

Allein der weltgrößte Stahlkonzern, ArcelorMittal, muss für mehrere Tochterfirmen knapp 302 Millionen Euro Strafe zahlen. Auf die französische Tochter der Klöckner & Co SE kommt laut Dow Jones eine Strafe von rund 169 Millionen Euro zu.

Seit Gründung des Wettbewerbsrates vor zwölf Jahren wurde noch nie eine so hohe Strafe verhängt. Die Wettbewerbshüter hatten wegen Preisabsprachen zwischen 1999 und 2005 ermittelt.

Die Klöckner & Co SE will über ihre Tochter KDI gegen das Bußgeld Rechtsmittel einlegen, schreibt der Nachrichtendienst. Ziel sei es, die Höhe der Geldbuße deutlich zu reduzieren und bis zur rechtskräftigen Entscheidung die Aussetzung der Zahlung zu erwirken.

Entgegen der bisher geübten Praxis habe die französische Kartellbehörde bei der Bemessung der Geldbuße offensichtlich die Weltumsätze des Klöckner & Co-Konzerns zugrunde gelegt, obwohl die geahndeten Verstöße ausschließlich von der französischen Tochtergesellschaft KDI SAS begangen worden seien. Auch hätten sie nur den französischen Markt betroffen, erläuterte die Klöckner & Co laut Dow Jones.

Das Bußgeld soll das Konzernergebnis 2008 der Klöckner & Co mit einem Betrag von 79 Millionen Euro belasten. Dabei habe der Stahlhändler bereits Rückstellungen von 20 Millionen Euro gebildet.

Zudem besitze Klöckner & Co einen Erstattungsanspruch von 70 Millionen Euro gegen die ehemaligen Eigentümer des Klöckner & Co-Konzerns aus dem Verkauf des Klöckner & Co-Konzerns an die heutige Klöckner & Co SE im Jahre 2005, schreibt Dow Jones.

ArcelorMittal soll davon ausgehen, ebenfalls Rechtsmittel gegen das verhängte Bußgeld einzulegen. Das soll das Unternehmen gestern ohne Kommentar mitgeteilt haben.

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