BEE: Erneuerbare Energie bleibt Wachstumsbranche

Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen sieht die Branche der Erneuerbaren Energien keine grundsätzliche Bedrohung ihrer Entwicklung durch die schlechte weltwirtschaftliche Lage. Dies teilt der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) im Anschluss an ein heute von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel anberaumtes Spitzengespräch mit.

„Als Rückgrat einer nachhaltigen Energieversorgung liefern wir unverzichtbare Produkte, können in den meisten Bereichen auf sichere Rahmenbedingungen setzen und haben durch eine Vielzahl kleiner und mittlerer Akteure eine breite Risikostreuung“, nannte BEE-Geschäftsführer, Björn Klusmann, nach dem Spitzengespräch die entscheidenden Argumente für eine relativ optimistische Einschätzung der Branche.
Dennoch müssen die aufgrund der aktuellen Finanzkrise bestehenden Risiken abgewendet werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Diese sieht der BEE vor allem in schlechteren Konditionen bei der Kreditvergabe.

Für den BEE seien die im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankerten Rahmenbedingungen für mehr Wachstum besonders wichtig. Diese gelte es zu optimieren und insbesondere den Banken klar zu vermitteln.

Klusmann: „Es fehlt nicht etwa an Vertrauen in unsere Branche. Es sind vielmehr die Banken, die einander nicht trauen.“ In der Folge zögen sich einzelne Geldinstitute bereits aus Projekten zurück, Kreditlaufzeiten und Zinsbindungen würden verkürzt und höhere Eigenkapitalanforderungen gestellt. Das verschlechtere die Bedingungen für die Investoren und belaste sowohl Großprojekte wie auch den Mittelstand.

„Die Banken müssen jetzt mitziehen und Probleme bei der Finanzierung von Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien abwenden. Sonst könnten kurzfristige Friktionen des Finanzmarktes das langfristige Wachstum der Branche bremsen“, warnte Klusmann.
Beim heutigen Spitzengespräch begrüßte der BEE deshalb die Ankündigung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), ihre Fördergrenze für Projekte der Erneuerbaren Energien von 10 auf 50 Millionen Euro anzuheben. „Damit werden auch Projekte mittlerer Größenordnung ermöglicht“, lobte Klusmann.

Wichtig sei aber, das entsprechende Sonderprogramm auch über das Jahr 2009 hinaus fortzusetzen. Im Wärme- und Kraftstoffsektor könnten Regierung und Parlament jenseits der Banken schnell zu besseren Rahmenbedingungen beitragen.
„Mit einer Rücknahme der geplanten Absenkung der Biokraftstoffquote kann der Bundestag noch verhindern, dass Investitionen in Höhe von 400 Millionen Euro zu Nichte gemacht werden“, mahnt Klusmann in diesem Zusammenhang eine Korrektur der Biokraftstoffpolitik an.

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