Zink- und Bleimarkt: Minen stehen unter Druck

Die Preise am Zink- und Bleimarkt sinken und wecken Spekulationen. Experten hegen die Befürchtung, dass die Produzenten zu Kürzungen gezwungen sein könnten. Einige Zink- und Bleiminen bekommen die Auswirkungen bereits zu spüren und rutschen schon in die Nähe der roten Zahlen.

Die Fragmentierung dieses Bereichs bedingt einen Mangel an Preisdisziplin. „Die Zinkindustrie leidet immer noch an einem Mangel an Führung“, stellt Michael Jansen, Analyst bei JP Morgan, fest.

Nach Berechnungen des britischen Metallconsultants CRU verlieren 15 bis 20 Prozent der Zinkminen Geld bei Metallpreisen zwischen 1.759 und 1.800 US-Dollar pro Tonne. Dreimonatszink an der London Metall Exchange (LME) wird mit 1.652 US-Dollar je Tonne gehandelt. Einige Zinkminen stehen nach Ansicht von Analysten unter Druck, bei Blei liege dieser Punkt noch in einiger Entfernung. Der Grund dafür sei, dass 70 Prozent des Bleis durch Recycling gewonnen wird, so der Dow Jones in seiner aktuellen Ausgabe. In Bedrängnis geraten sind nach Angaben der CRU etliche kleine Zinkminen in Australien und Tiefbauminen in Mexiko und Peru.

Belgischer Zinkproduzent Nyrstar stellt Assets auf den Prüfstand

Auch der belgische Zinkproduzent Nyrstar muss auf die sinkenen Preise reagieren. Er stellt eigenen Angaben zufolge seine australischen Assets in Hobart und Port Pirie auf den Prüfstand. Ziel sei es, die Betriebskosten zu senken und die langfristige Performance dieser Aktivitäten zu verbessern. Nyrstar hat im ersten Halbjahr 2008 einen Nettogewinn von 21 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis liegt weit unter den 239,3 Millionen Euro des gleichen Vorjahrszeitraums. Der Rückgang wurde dem
schwächeren Dollarkurs und den sinkenden Zinkpreisen zugeschrieben.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.