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bvse: DSD-Kürzung durch nichts begründet

Vertreter des bvse-Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung haben heute ein Gespräch mit der Führung der Dualen System Deutschland GmbH (DSD) über verschiedene offene Fragen geführt. Im Mittelpunkt stand die Kostenentwicklung insbesondere für Löhne, Energie und Abgaben (Maut), die die mittelständischen Entsorger so stark belastet, dass eine weitere Preisreduzierung bei den Verträgen mit der DSD als wirklichkeitsfremd erscheint. Darüber hinaus seien diese Preisreduzierungen aus Sicht des bvse durch nichts begründet.
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Der bvse macht in seiner heutigen Pressemitteilung darauf aufmerksam, dass die DSD GmbH mit Hinweis auf die – angeblich – gestiegenen Verwertungserlöse bereits zu Anfang des Jahres die Erlöse um bis zu 20 % gekürzt hat. Die neuen Vertragskonzepte sehen mit der gleichen Begründung nunmehr eine Beteiligung an den Verwertungserlösen in Höhe von 50% vor.

bvse-Präsident Burkhard Landers: „Eine solche Forderung wird durch die Entwicklung der Marktpreise auf den Sekundärrohstoffmärkten nicht unterstützt.“ Es handele sich hierbei schlicht um eine Preisreduzierung, deren wirtschaftliche Auswirkungen auf die Kostendeckung der Vertragsnehmer katastrophal sein können.

Aus Sicht des bvse sei aber auch ein strategischer Aspekt bedeutsam, so Burkhard Landers: „Die DSD GmbH versucht erstmals auf die Papiermengenströme Zugriff zu erhalten, wie sie es bereits bei anderen Stoffströmen (Altglas) durchgesetzt hat. Noch versteckt sich dieser Zugriff hinter einer rein finanziellen Abrechnung, allerdings kann vermutet werden, dass zukünftig auch der physische Zugriff auf die PPK-Mengen angestrebt wird.“

Dies wäre nach Ansicht des bvse eine fatale Entwicklung. Gerade in der optimalen Aufbereitung und geschickten nationalen und internationalen Vermarktung der Wertstoffströme finde sich das Know-How in der Entsorgungsbranche.

Vor diesem Hintergrund empfielt der bvse seinen Mitgliedern, eine Annahme des von DSD jetzt vorgelegten Vertragskonzeptes sehr kritisch zu bedenken und empfiehlt daher ausdrücklich bilaterale Verhandlungen mit der DSD GmbH zu führen.

Das Fazit aus diesen Gesprächen wirft nach Ansicht des bvse „ein außerordentlich kritisches Licht“ auf das jetzt angebotene Vertragskonzept. Der Preisverfall sei bereits an der Anschlaggrenze, wenn nicht darüber hinaus. Landers: „Wir müssen der weiteren Erosion unserer Systemdienstleistungen sowohl in wirtschaftlicher als auch in strategischer Sicht Einhalt gebieten.“

Quelle: bvse

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