Rekordanstieg der Stahlschrottpreise im April

Wie die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) berichtet, sind Stahlschrottpreise in den letzten Tagen stark gestiegen.

Bei einer insgesamt guten bis sehr guten Nachfrage ist es im Monat April auf dem deutschen Stahlschrottmarkt zu Preiserhöhungen gekommen, die je nach Ausgangslage, Region und Sorte zwischen 70 und 85 Euro/t liegen. Diesem bisher höchsten Schrottpreisanstieg sind in den letzten Wochen sehr starke Preiserhöhungen im Tiefseegeschäft vorangegangen.

Vergleicht man die FOB-Notierungen Rotterdam für eine Sorte HMS 1/2 (80:20), so die BDSV, so beträgt die Preisverbesserung vom 03.01. – 10.04.2008 rund 185 US-Dollar pro Tonne.

Stark angestiegen sind auch die Preise auf dem USA-Stahlschrottmarkt. Auf der Jahrestagung des amerikanischen Verbandes ISRI in der letzten Woche in Las Vegas war zu hören, dass in diesem Monat in den bedeutenden Stahlerzeugungsregionen in Nordamerika die Preise um bis zu 170 US-Dollar pro Tonne gestiegen sind.

Auf dieser Tagung wurden allerdings auch die hohen Frachtraten und die geringere Verfügbarkeit von Containern angesprochen.

Im Einzelnen entwickelte sich im Monat April der Stahlschrottmarkt laut der Bundesvereinigung wie folgt:

– Im Westen liegen gegenüber dem Monat März höhere Bestellmengen vor. Man spricht in Marktkreisen von einer Erhöhung um 75 Euro/t. Aufgrund einer unterschiedlichen Ausgangslage der Werke ist es auch zu Abschlüssen mit etwas höheren Preisen gekommen.

– Auf dem norddeutschen Markt liegt weiterhin eine gute Nachfrage der Verbraucher vor. Hier sind Preiserhöhungen um 70 – 80 Euro/t zu verzeichnen.

– Eine gute Nachfrage weist auch der ostdeutsche Markt auf. Hier wird je nach Verbraucher, Ausgangslage und Sorte ein Preisanstieg von 70 – 85 Euro/t gemeldet.

– Im Südwesten und an der Saar liegen sehr gute Bestellmengen vor. Im Bereich Baden- Württemberg spricht man von Preisverbesserungen von 70 – 80 Euro/t und an der Saar von 80 – 85 Euro/t. Im bayerischen Raum ist es zu Preiserhöhungen um 70 – 80 Euro/t gekommen.

– Auf den europäischen Nachbarmärkten in Luxemburg, Frankreich und Belgien spricht man von einer Preisanhebung um 80 Euro/t. Allerdings weist man in Marktkreisen darauf hin, dass die Verhandlungen für den Monat April noch nicht abgeschlossen sind. Für Lieferungen nach Italien liegt ein Anstieg der Preise um 70 – 80 Euro/t vor. Auf dem Schweizer Inlandsmarkt spricht man von einer Erhöhung um 120 SFR/t. Österreich verzeichnet sowohl für die Inlandsbestellungen als auch für Importe eine Preisverbesserung um 50 Euro/t. In Polen geht man bis auf ein Werk von einem Preisanstieg von 65 Euro/t aus. Eine Erhöhung um 50 – 60 Euro/t wird von den Märkten in Tschechien und der Slowakei gemeldet.

– Im Tiefseegeschäft haben sich im Zeitraum vom 03. – 10.04.2008 die FOB-Notierungen für die Sorte HMS 1/2 (80:20) in Rotterdam sowie an der Ostküste der USA weiter erhöht. Je nach Ausgangslage spricht man von einem Anstieg um 30 – 50 US-Dollar pro Tonne. Zurzeit ist das Tiefseegeschäft offensichtlich etwas ruhiger geworden. Sehr stark entwickelt hat sich im April der USA-Stahlschrottmarkt mit – wie bereits berichtet – Preiserhöhungen um bis zu 170 US-Dollar pro Tonne.

– Der deutsche Gießereischrottmarkt folgte der Entwicklung auf dem Stahlschrottmarkt mit einer Erhöhung um 70 – 80 Euro/t.

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