NA will im Bereich Schmelze weiter hinzukaufen

Der Kupfererzeuger Norddeutsche Affinerie AG (NA) ist nach Übernahme des belgischen Wettbewerbers Cumerio SA auf der Suche nach weiteren Akquisitionsmöglichkeiten im Bereich der Schmelzhütten.

Auch vor und während der Übernahme von Cumerio habe sich der Hamburger MDAX-Konzern alle möglichen Unternehmen und Vermögenswerte angeschaut, sagte der Vorstandsvorsitzende Bernd Drouven auf einer Veranstaltung in Chile zu Dow Jones Newswires.

Die Kupferindustrie und hier insbesondere der Bereich der Schmelzen sei sehr fragmentiert. Im Bereich der Kupferminen habe es seit einiger Zeit aber eine Konsolidierung gegeben.

Mögliche Zukäufe im Bereich der Schmelze müssten bestimmte Kriterien erfüllen und der NA beispielsweise dabei helfen, sich besser zu entwickeln und Wert zu schaffen, sagte der Manager.

Weitere Details dazu wollte er aber nicht nennen. Er sagte lediglich, hohe Wachstumsraten in einer Region würden diese attraktiver als andere machen. Auch das Länderrisiko sei ein entscheidender Faktor. Der Kauf von Bergbauaktivitäten biete der NA dagegen keine strategischen Vorteile. Ein solcher Schritt würde das Metallpreisrisiko für das Unternehmen kaum mindern.

Mit der Cumerio-Übernahme sei nun ein Teil der Branche in Europa konsolidiert, sagte der Manager. Und dies bilde für sein Unternehmen eine bessere Plattform für Wachstum außerhalb Europas.

Die NA hatte die langwierige Übernahme von Cumerio im März abgeschlossen. Drouven hob hervor, die eigenen Ziele bei dem Zukauf übertroffen zu haben, weil die Kartellbehörden keine Aufl agen zum Verkauf von Vermögenswerten gemacht hätten. Die NA habe nicht vor, Teile des vergrößerten Unternehmens zu verkaufen. Beide Unternehmen, NA und Cumerio, seien so schlank, dass es dazu keine Notwendigkeit gebe.

Douven äußerte sich in dem Interview auch zum gegenwärtigen Kupferpreis. Er notiert nahe seines Allzeithochs, sagte der Manager. Preise wie 2003 und 2004 würden nicht so schnell wiederkommen.

Der Kupferbergbau habe deutlich höhere Kosten, und diese belasteten die gesamte Industrie. Douven nannte als Gründe die Preise für Energie und für Schwefelsäure.

Der Kupferpreis hatte im März an der Londoner Metallbörse ein Hoch von 8.820 US-Dollar je Tonnen markiert. Drouven warnte, dieses Niveau werde nicht ewig Bestand haben. Die Branche sei von Zyklen geprägt, und dies werde so bleiben. Der Kupfermarkt werde inzwischen auch von Investoren mitbestimmt. Das Engagement der Investoren erhöhe die Volatilität des Kupfermarktes, damit müsse man leben.

Zum Hintergrund: Norddeutsche produziert 800.000 Tonnen Kupfer und Kupferprodukte im Jahr und ist nach eigenen Angaben der größte Kupferhersteller in Europa und der weltweit größte Wiederverwerter.

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