Thermoselect verliert Millionen-Klage

Der schweizerische Anlagenbauer Thermoselect hat seine Schadensersatz-Ansprüche gegen den Energiekonzern EnBW vorerst nicht durchsetzen können. Vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe scheiterte das Unternehmen mit einer Millionenklage. Thermoselect hegt den Verdacht, dass EnBW das gemeinsame MVA-Projekt in Karlsruhe sabotiert hat und wirft dem Versorger vor, geschäftsschädigend über die Thermoselect-Technik geredet zu haben.

Zuletzt hatte Thermoselect 581 Millionen Euro Schadensersatz und die Zahlung aller künftigen Schäden verlangt. Das Landgericht hatte die Klage abgewiesen. Die dagegen gerichtete Berufung von Thermoselect vor der nächsthöheren Instanz blieb nun ebenfalls erfolglos. Die Revision wurde nicht zugelassen. Thermoselect-Anwalt Winfried Holtermüller will nun eine Nichtzulassungsbeschwerde einlegen und so die OLG-Entscheidung vom Bundesgerichtshof überprüfen lassen.

Die Karlsruher Hochtemperatur-Recyclinganlage, in der der Müll in industriell nutzbare Produkte umgewandelt werden sollte, wurde Ende 2004 nach nur wenigen Jahren stillgelegt. Sie hatte die hohen Erwartungen nie erfüllt und auch weniger Müll als ursprünglich versprochen annehmen können. Auftraggeber EnBW mottete den Ofen schließlich ein.

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