HZI entwickelt Rost für höhere Metallrückgewinnung

Das neue Grate-for-riddlings-Verfahren von Hitachi Zosen Inova (HZI) kombiniert Methoden des trockenen und nassen Rostaschenaustrages und soll dadurch die Abscheideeffizienz der Nichteisenmetall-Anteile <10mm deutlich verbessern.

Die meisten Anlagebetreiber gewinnen schon heute aus der Restrostasche wertvolle Rohstoffe wie Kupfer oder Aluminium, um große Mengen an CO2 einzusparen. So benötigt man für Aluminiumrecycling aus Rostasche gerade mal 10% der Energie, welche zur Primärerzeugung gebraucht wird. Gleichzeitig werden die Metalle gewinnbringend weiterverwertet, was die Gesamtrentabilität der Anlage steigert.

In der letzten Rostzone wird die Rostasche gesiebt und ausgetragen.
In der letzten Rostzone wird die Rostasche gesiebt und ausgetragen.

Die besonders wertvollen Partikel finden sich aber in der Feinkornfraktion <10mm, die etwa 40% der Rostasche ausmacht. Diese Fraktion fiel mit den bisherigen Austragmethoden größtenteils Abbindereaktionen mit inerten Mineralien zum Opfer. Dies erschwerte die Metallseparation signifikant und führte zu einer schlechten Rückgewinnungsrate. Trotz dieses Wissens zögern laut HZI nach wie vor viele vor einer Umstellung auf Trockenaustrag, da sie kostspielige und aufwendige Umbaumaßnahmen und erhöhte Staubemissionen fürchten. HZI hat mit dem Grate-for-Riddlings, einer Art Sieb-Rost, ein Produkt entwickelt, das den Vorbehalten Rechnung trägt zollt und zugleich die Möglichkeit bietet, an die wertvolle Feinfraktion heranzukommen. Dabei wird die feine Rostaschefraktion staubdicht direkt vom Rost abgezogen und die Partikel >10mm können weiterhin nass ausgetragen werden.

Nach dem Austrag wird das Material zur Weiterverarbeitung abtransportiert.
Nach dem Austrag wird das Material zur Weiterverarbeitung abtransportiert.

Anders als beim herkömmlichen Verbrennungsrost verfügt diese Neuentwicklung über eine Modifizierung in der letzten Rostzone. Hier fallen die Feinpartikel, unterstützt durch mechanische Vor- und Rückbewegungen sowie spezielle „Abweiser“ auf dem Rost, durch schmale Ritzen mit definierter Breite zwischen den Rostelementen in einen Unterbau, der durch eine präzis konzipierte Installation von Klappen staubdicht ist. Anschließend wird die ausgesiebte Feinfraktion zur Weiterverarbeitung ausgetragen. Dieser Trockenaustrag gewährleistet neben hohen Metallrückgewinnungsraten auch eine überdurchschnittliche Qualität der rückgewonnenen Metalle. Der Austrag der Rostaschefraktion >10mm kann weiterhin über den bestehenden Nassaustrag erfolgen und die Rückgewinnung respektive Entsorgung wird über die bisherigen Verwertungswege abgewickelt.

Seit August 2015 ist der Grate for Riddlings als Pilotprojekt in der MVA im Schweizerischen Zuchwil im Einsatz. Hierbei werden 30% der gesamten Rostasche als feine Rostasche abgesiebt – ein Wert, der durchwegs als Erfolg zu werten ist. „Die Ergebnisse sind hocherfreulich und zeigen, dass sich die jahrelange Arbeit gelohnt hat“, sagt Dr. Helen Gablinger, Director R&D bei HZI. Zudem arbeite man konstant daran, diese Werte durch eine noch höhere Abscheideeffizienz weiter zu verbessern. Besonders stolz sei man, dass die Feuerung durch das System nicht gestört wird, somit der Betreiber weiterhin die gewohnte hohe Verfügbarkeit des Rostes bestätigt.

In welchem Zeitraum sich die Investition für den Grate-for-Riddlings amortisiert, hängt von zweierlei Aspekten ab. Neben dem Jahresabfalldurchsatz und der daraus generierten Menge an Rostasche inklusive Metallgehalt, ist der Edelmetallpreis ein massgeblicher Faktor. Klar ist aber, dass sich in den meisten Europäischen Anlagen bei den heutigen Metallpreisen die verbesserte Nichteisenmetall-Rückgewinnung wirtschaftlich rechnen wird. Darüber hinaus beeinflusst die Wiederverwertung der Metalle, insbesondere Aluminium, den CO2-Fussabdruck positiv.

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