Lebensmittelhandwerk greift VerpackV-Novelle an

Handwerkskammerpräsident Peter Becker hat dem Grünen Punkt wieder einmal den Kampf angesagt. "Das System ist überholt und gehört dringend auf den Prüfstand", sagte Becker, der auch Präsident des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks ist, laut der Tageszeitung "Die Welt". Die geplante Lizenzabgabe für Serviceverpackungen belaste die Betriebe seiner Branche über Gebühr.

Zusammen mit Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), und Otto Kemmer, Präsident des Deutschen Konditorenbundes, kritisierte Becker den Novellenentwurf für die Verpackungsverordnung. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen zukünftig auch Serviceverpackungen im Lebensmittelhandwerk wie Brötchentüten über ein duales System entsorgt werden.

Kentzler sagte, aus diesem Zwang enstünden dem Verbraucher keine Vorteile. Bäcker, Konditoren oder Schlachter hingegen würden gegenüber anderen Handwerksbetrieben benachteiligt, weil die meisten Firmen auch nach die Gesetzesnovelle nicht erfasst würden.

Becker hält das gesamte duale System nicht mehr für zeitgemäß. Es diene nur noch der Gewinnmaximierung von Finanzinvestoren; die Mülltrennung könnten Maschinen heutzutage sehr viel zuverlässiger erledigen.

Kemmer rechnete vor, dass eine normale Bäckerei durch die Zwangsabgabe für das duale System auf jährliche Kosten zwischen 15.000 und 30.000 Euro komme.

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