Der plötzliche Austritt der Duales System Deutschland GmbH aus dem Bundesverband Dualer Systeme Deutschlands schürt Gerüchte im Markt. Was steckt dahinter?
Der plötzliche Austritt der Duales System Deutschland GmbH aus dem Bundesverband Dualer Systeme Deutschlands schürt Gerüchte im Markt. Was steckt dahinter?
Auf dem „3. Forum Grüner Punkt“ waren sich die Teilnehmer darin einig, dass der Markt der dualen Systeme immer noch durch „Tricksereien“ gefährdet wird. Deshalb müsse man sich dringend auf gemeinsame Standards einigen. Der Gastgeber des Forums, Stefan Schreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System Deutschland GmbH, erinnerte auf der Veranstaltung daran, dass es immer noch ein mehr als deutliches Missverhältnis zwischen angemeldeter und entsorgter Menge gibt.
Die GVM-Studie über die Wirksamkeit der 5. Novelle der Verpackungsverordnung stößt bei den Entsorgerverbänden auf unterschiedliche Reaktionen. Während der bvse einen Neuanfang fordert, setzt der BDE auf einen besseren Vollzug.
Die Mitglieder des Bundesverbandes Dualer Systeme Deutschland (BDSD) haben auf ihrer gestrigen Vorstandssitzung in Berlin weitere Standards vereinbart, „die Maßstäbe in der Branche setzen werden“. Näheres darüber, wie der BDSD nach dem Rückzug der Duales System Deutschland GmbH weitermachen will, teilte der Verband nicht mit.
Im Jahre 2007 konnte die Menge der recycelten Verpackungen geringfügig gesteigert werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) in ihrer jüngsten vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebenen Studie über die in Deutschland in Verkehr gebrachte Menge an Verpackungen.
Das Bremer Institut für Trend- und Marktforschung, trend:research kommt zu dem Ergebnis, dass ohne einen entschlossenen Vollzug das duale System gefährdet sei. Für die jüngste Studie über den Markt der Verpackungsentsorgung wurden rund 102 Interviews mit Lizenznehmern, Systembetreibern und Entsorgern geführt. Im Mittelpunkt standen dabei die Auswirkungen der 5. Novelle der Verpackungsverordnung, sowie Prognosen über das Aufkommen der Verpackungsabfälle bis zum Jahr 2020.
Als Falsch und Ruf schädigend weist Tobias M. Weitzel, Pressesprecher der Veolia Umweltservice GmbH, den in der Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vom 20. Oktober 2009 enthaltenen Vorwurf zurück, dass „Veolia Umweltservice Dual“ Verpackungsmaterial „auf wundersame und Kosten sparende Weise“ verschwinden lasse.
Bei der Entsorgung von Verpackungen bleibt das Instrument der Mitbenutzung zwischen dualen Systemen und öffentlich-rechtlichen Entsorgern (örE) umstritten. Es fehlt die Rechtssicherheit. Im Vordergrund der Verhandlungen zwischen den Betreibern dualer Systeme und den örE steht die Frage der Finanzierung, und damit der Aufteilung der Kosten und Erlöse zwischen den Beteiligten. Die dabei anzuwendenden Rechtsgrundlagen sind allerdings umstritten.
„Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, auch das Thema Verpackungsentsorgung grundsätzlich anzupacken.“ Mit diesen Worten stellte der Präsident des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, Burkhard Landers, ein neues Konzept für die Entsorgung von Verpackungsabfällen aus privaten Haushalten vor.
BellandVision hat heute eine Verständigung bei den Ausgleichszahlungen in der Verpackungsentsorgung gefordert. Wie der Geschäftsführer des Entsorgungsspezialisten aus Pegnitz, Thomas Mehl, heute dem RECYCLING magazin sagte, beabsichtigt das Unternehmen die für 2008 gemeldeten Planmengen teilweise zu modifizieren. Das würde auch die Höhe der von anderen Systemen zu leistenden Ausgleichszahlungen berühren.
Die neue gemeinsame Prüfrichtlinie aller dualen Systeme zur Plausibilisierung der Planmengenmeldungen bleibt weiter umstritten. In ihrer heutigen Pressemitteilung betont der geschäftsführende Gesellschafter der Reclay Group, Raffael A. Fruscio, dass sein Unternehmen einer solchen Übereinkunft nur zustimmen kann, wenn diese keinerlei kartellrechtliche oder fachliche Stolpersteine enthält.
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