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Zustand der Umwelt in Europa bleibt besorgniserregend

Trotz erheblicher Fortschritte bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen und der Luftverschmutzung ist der Zustand der Umwelt in Europa insgesamt kritisch. Besonders die Natur ist weiterhin von Schädigung, Übernutzung und dem Verlust biologischer Vielfalt betroffen. Hinzu kommt der sich beschleunigende Klimawandel, der eine dringende Herausforderung darstellt. Dies geht aus dem aktuellen Bericht „Zustand der Umwelt“ der Europäischen Umweltagentur (EUA) hervor.
© Peter Dargatz; pixabay
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Die Analyse zeigt: Die aktuellen Umwelttrends sind besorgniserregend und bergen erhebliche Risiken für den wirtschaftlichen Wohlstand, die Sicherheit sowie die Lebensqualität in Europa.

Im Bericht wird deutlich gemacht, dass Klimawandel und Umweltzerstörung eine unmittelbare Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit Europas darstellen, die stark von natürlichen Ressourcen abhängt. Die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 ist nur durch eine verantwortungsvolle und nachhaltige Bewirtschaftung von Land, Wasser und anderen Ressourcen möglich. Der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen, die Eindämmung des Klimawandels, die Anpassung an seine Folgen sowie die Reduzierung von Umweltverschmutzung sind entscheidend, um die Resilienz lebenswichtiger gesellschaftlicher Funktionen zu stärken, darunter z. B. Ernährungssicherheit, Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz.

Der Bericht fordert nachdrücklich, die Umsetzung bestehender politischer Strategien sowie langfristiger Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die im Rahmen des Europäischen Grünen Deals beschlossen wurden, konsequent zu intensivieren. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit den Prioritäten des Kompasses für Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Kommission in den Bereichen Innovation, Dekarbonisierung und Sicherheit.

Der Bericht zur Umwelt in Europa 2025 stellt die bisher umfassendste Analyse des Zustands und der Perspektiven von Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit in Europa dar. Grundlage sind Daten aus 38 Ländern. Hervorgehoben wird, dass die EU weltweit eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnimmt. Sie konnte ihre Treibhausgasemissionen senken, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und seit 2005 den Anteil erneuerbarer Energien verdoppeln. Zudem wurden in den vergangenen 10 bis 15 Jahren deutliche Fortschritte bei der Luftqualität, beim Recycling sowie bei der Ressourceneffizienz erzielt. Positive Entwicklungen in Bereichen wie Innovation, grüne Arbeitsplätze und nachhaltige Finanzwirtschaft geben Anlass zur Hoffnung.

Die biologische Vielfalt in Europas Land-, Süßwasser- und Meeresökosystemen geht infolge nicht nachhaltiger Produktions- und Konsummuster weiterhin zurück. Besonders sichtbar wird dies im Lebensmittelsystem. Die Verschlechterung des Zustands der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme in Europa wird in Zukunft voraussichtlich anhalten. Laut Bericht ist davon auszugehen, dass die vereinbarten politischen Ziele bis 2030 nicht erreicht werden.

Auch die Wasserressourcen Europas stehen unter erheblichem Druck: Ein Drittel der Bevölkerung und der Landesfläche in Europa ist von Wasserstress betroffen. Der Erhalt gesunder aquatischer Ökosysteme, der Schutz von Wasserscheiden und die Wiederauffüllung von Grundwasservorkommen sind entscheidend, um die Resilienz der Wasserversorgung langfristig zu sichern.

Europa ist zudem der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde. Der Klimawandel bedroht in alarmierendem Tempo Sicherheit, öffentliche Gesundheit, Ökosysteme, Infrastruktur und Wirtschaft. Angesichts häufiger und schwerwiegender klimabedingter Katastrophen ist es dringend notwendig, Gesellschaft und Wirtschaft umfassend anzupassen unter der Leitlinie, niemanden zurückzulassen. Nur durch die Wiederherstellung der natürlichen Umwelt in Europa wird es möglich sein, eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und eine hohe Lebensqualität für die europäischen Bürgerinnen und Bürger aufrechtzuerhalten.

Der Bericht stellt klar: Nur durch einen transformativen Wandel der Produktions- und Konsummuster, einschließlich Dekarbonisierung der Wirtschaft, Ausbau der Kreislaufwirtschaft, Verringerung der Umweltverschmutzung und nachhaltiger Nutzung natürlicher Ressourcen kann Europa widerstandsfähig bleiben. Die EUPolitik, insbesondere der Europäische Grüne Deal, bietet hierfür einen klaren Rahmen.

Besonderes Augenmerk liegt auf naturbasierten Lösungen zur Wiederherstellung von Lebensräumen. Diese tragen nicht nur zur Anpassung an den Klimawandel bei, sondern stärken zugleich die Resilienz und unterstützen die Minderung seiner Folgen. Darüber hinaus ist eine Dekarbonisierung der wichtigsten Wirtschaftssektoren, insbesondere des Verkehrs und eine Verringerung der Emissionen aus der Landwirtschaft unerlässlich. Die wachsende Kreislaufwirtschaft bietet Chancen, Europas Abhängigkeit von Energieimporten und kritischen Rohstoffen zu verringern. Gleichzeitig kann Europa durch Investitionen in digitale und grüne Technologien seine Produktivität steigern und eine weltweite Führungsrolle bei nachhaltiger Innovation übernehmen, indem es Technologien zur Dekarbonisierung schwer dekarbonisierbarer Branchen wie Stahl und Zement entwickelt.

Deutschland hat bedeutende Fortschritte im Umwelt- und Klimaschutz erzielt: Treibhausgasemissionen wurden seit 1990 um 46% gesenkt, der Anteil erneuerbarer Energien auf 21,6% (2023) erhöht und vorzeitige Todesfälle durch Feinstaubbelastung um 52% reduziert. Dennoch bestehen erhebliche Herausforderungen beim Erreichen der Klimaneutralität bis 2045: Deutschlands Wälder und Ökosysteme stehen unter zunehmendem klimabedingtem Stress, der Landnutzungssektor verfehlt möglicherweise seine Emissionsziele. Die Abfallerzeugung pro Kopf steigt weiter, nur 9% der Oberflächengewässer erfüllen EUQualitätsstandards, und die Kreislaufmaterialnutzung bleibt unter dem 2030Verdoppelungsziel. Beschleunigte Fortschritte sind in Energieeffizienz, nachhaltiger Mobilität und Biodiversitätsschutz erforderlich.

Quelle: Europäische Umweltagentur
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