Zu den Gästen zählten neben Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, Vertreterinnen und Vertreter kommunaler Partner, beteiligter Behörden und Unternehmen.
„Dass wir heute die feierliche Eröffnung hier erleben können, freut mich sehr. Denn aufgrund der enorm angestiegenen Baukosten, können längst nicht mehr alle geplanten und erforderlichen Anlagenkapazitäten zur Verbrennung von Klärschlamm in Deutschland umgesetzt werden. Diese Kapazitäten sind aber in Deutschland zur Umsetzung des Paradigmenwechsels in der Klärschlammbewirtschaftung zwingend notwendig. Die thermische Verwertung, also Verbrennung des Klärschlamms, ist heute ein zentraler Baustein einer sicheren, umweltgerechten und ressourcenschonenden Entsorgung und Voraussetzung, um Verfahren zur Rückgewinnung des enthaltenen Phosphors aus den Klärschlammaschen bis zur großtechnischen Anwendbarkeit zu entwickeln. Und genau hier in Stavenhagen ist nun wichtiger Baustein für diese Entwicklung in Betrieb. Was EEW hier geschaffen hat, ist beeindruckend. Die Anlage wurde nicht nur mit modernster Technologie ausgestattet, sie erfüllt auch höchste Umweltstandards. Sie gewährleistet eine stabile, energieeffiziente Verwertung von Klärschlamm und ist so konzipiert, dass die entstehende Asche unter klar definierten Bedingungen gesammelt und behandelt werden kann“, erklärt Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt
Die Anlage verfügt über eine Behandlungskapazität von bis zu 160.000 Tonnen Klärschlamm-Originalsubstanz pro Jahr und ist so dimensioniert, dass sie sämtliche kommunalen Klärschlämme in Mecklenburg-Vorpommern thermisch verwerten kann.
„Mit dieser Anlage entziehen wir der Biosphäre dauerhaft umwelt- und gesundheitsrelevante Schadstoffe und schaffen gleichzeitig die Voraussetzung für die Rückgewinnung von Phosphor – einem lebenswichtigen, aber endlichen Rohstoff“, erklärte Timo Poppe, CEO der EEW-Gruppe.
Während bundesweit der Anteil der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung 2023 bereits auf 13 Prozent gesunken ist, liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 56,8 Prozent noch immer deutlich darüber. Die neue Anlage schafft nun Entsorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger Mecklenburg-Vorpommerns im eigenen Bundesland und die Grundlage für einen ökologisch konsequenten Kurswechsel:
- Keine Schadstoffe mehr auf die Felder, wie Mikroplastik, Arzneimittelrückstande und Hormone.
- Kein Risiko mehr für Böden, Grundwasser und Nahrung.
Ein wesentlicher Mehrwert des Standorts liegt in der intelligenten energetischen Nutzung: Die bei der Verbrennung entstehende Abwärme wird künftig als klimafreundliche Fernwärme in das Wärmenetz der Stadt Stavenhagen eingespeist. Die Leitungsbauarbeiten zur Verbindung der KVA mit dem Fernwärmenetz sowie der Ausbau des Fernwärmenetzes in der Stadt laufen bereits. Ab 2026 soll Fernwärme bereitgestellt werden.
Mit der Einweihung in Stavenhagen hat EEW nun die dritte von fünf genehmigten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen vollständig in Betrieb genommen.