EU-Forschungsprojekt: biologisch abbaubares Plastik entwickelt

Im EU-Projekt Bio-Plastics Europe, das von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit Sitz in Hamburg/Deutschland koordiniert wird, wurde biologisch abbaubares Plastik entwickelt.
Foto: Christa Nöhren/pixelio.de

Daraus können unter anderem Besteck, Becher und Teller hergestellt werden. „Was früher als Einwegprodukte beispielsweise nach dem Picknick in der Mülltonne landete, kann jetzt sogar in der Spülmaschine gereinigt werden“, sagt Dr. Jelena Barbir, leitende Projektmanagerin von Bio-Plastics Europe an der HAW.

Da viele Einwegprodukte aus Plastik in der EU bereits seit 2021 verboten sind, aber keiner gern Porzellanteller zum Grillen mit in Parks und an Strände nimmt, kommt jetzt Abhilfe von der Firma Arctic Biomaterials aus Finnland: Zusammen mit Forschenden des Projekts Bio-Plastics Europe wurde biologisch abbaubares Plastik entwickelt. Das neue Material auf Pflanzenbasis ist lebensmittelsicher und kann zur Herstellung von Besteck, Bechern und Tellern verwendet werden. Es wurde mit speziellen Glasfasern verstärkt, um das Material härter und hitzebeständig zu machen. „Unser Bioplastik hält so gut, dass es 100-mal in der Spülmaschine gereinigt werden kann“, sagt Aleksi Palmroth, Entwicklungsingenieur bei Arctic Biomaterials.

Die Glasfasern wurden zunächst für den medizinischen Bereich entwickelt und werden bereits für resorbierbare Implantate genutzt. Bei der Herstellung des Bioplastiks wird weniger CO₂ produziert als bei klassischen Plastikprodukten. Zudem ist der Materialmix leicht, langlebig und hinterlässt nach der Kompostierung kein schwer abbaubares Mikroplastik. „Momentan wird das Material von verschiedenen Unternehmen getestet und hat sich bereits als sehr vielversprechend für die Produktion von Besteck und Geschirr erwiesen“, sagt Aleksi Palmroth. „Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zwölf Monaten Produkte aus unserem Bioplastik erhältlich sein werden.“

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