Höchste Aluminium-Reinheit für die Kreislaufwirtschaft

Um Ressourcen zu schonen, müssen Rohstoffe möglichst oft wiederverwendet werden.
Höchste Aluminium-Reinheit für die Kreislaufwirtschaft
Ein Steinert-Liniensortiersystem mit LIBS-Technologie sortiert bei AMAG Aluminium in verschiedene Aluminiumlegierungen. Copyright: Steinert

Dazu bedarf es Recycling-Stoffströme von möglichst hoher und gleichbleibender Qualität. Nur mit effizienter Sortiertechnologie können Ressourcen dauerhaft in einem Kreislauf geführt werden. Mit Röntgentransmission, oft auch XRT abgekürzt, erreicht die Steinert XSS T zuverlässig extrem hohe Reinheiten beim Recycling von Aluminium. Die EVO 5.0 ist die neueste Evolutionsstufe. Anwender erläutern, warum sie von der Anlage so überzeugt sind.

Immer mehr Unternehmen wollen Ressourcen sparen und bauen auf die Verwendung von Sekundärrohstoffen. Neben einem erheblich geringeren CO₂-Fußabdruck kann auf diese Weise auch die Versorgungssicherheit erhöht werden.

Steinert ist seit Langem ein wichtiger Partner für Metallrecycler. Die Technologie zur trockenen Dichtetrennung ist bereits seit Jahren erfolgreich etabliert. Die Systeme basieren auf der Röntgentransmission und sind in der Metallaufbereitung speziell für die Trennung von Schwer- und Leichtmetallen konzipiert. Die Steinert XSS T erzeugt äußerst reines Aluminium. Die Erkennung der Sortieranlage ist so präzise, dass sie eine Aluminium-Reinheit von 99,8 % erreichen kann.

Seit 2021 ist mit der EVO 5.0 die neueste Version erhältlich. Bemerkenswert sind seitdem das automatische X-Ray-Monitoring und die automatische Kalibrierung der Röntgensensoren, denn diese sorgen für eine gleichbleibend hohe Detektions- und Sortierqualität ohne Schwankungen.

Neben der Schwer-/Leichtmetalltrennung ist die Separation von Knet- und Guss-Aluminium eine weitere essenzielle Anwendung. Diese Trennung ist insbesondere für die Vermarktbarkeit des Sekundärrohstoffs wichtig.

Ebenfalls von Bedeutung für die Qualität von Sekundäraluminium ist die Abreicherung von gediegenem Magnesium. Seit der EVO 5.0 bietet das System mit der sogenannten Multilayer-Data-Evaluation ein Mehr an Unterscheidungskriterien für besonders schwierige Sortieraufgaben wie die Magnesium-Detektion.

Durch die Separation von freiem Magnesium lässt sich das erzeugte Recyclingaluminium wesentlich flexibler für die Rezeptur im Schmelzofen einsetzen.

Zahlreiche Erfolgsgeschichten belegen die Effizienz der Steinert XSS T EVO 5.0.

Sortierung aus Verbrennungsrückständen (IBA)

Die Scanmetals-Unternehmensgruppe gewinnt an drei europäischen Standorten Nichteisenmetalle aus Müllverbrennungsasche (IBA) von Abfallverbrennungsanlagen. Die gereinigten und separierten Metallfraktionen werden weltweit an Primär- und Sekundärschmelzwerke, Raffinerien, Gießereien und Hütten verkauft.

Das dänische Unternehmen bezieht sämtliche Sortierlösungen für Nichteisenmetalle von Steinert. Inhaber Ejvind Pedersen lobt, dass er durch diese zentralisierte Beschaffung Zeit spart, um sich auf die Entwicklung innovativer Recycling-Ideen zu konzentrieren. Pedersen vergleicht die Effizienz und Zuverlässigkeit von Steinert mit der von deutschen Automobilherstellern. Er betont das Vertrauen seiner Produktionsmitarbeiter in die Anlagen und die einfache Bedienung der technischen Komponenten.

Pedersen erklärt: „Wir produzieren täglich vier Lkw-Ladungen Aluminium. Entscheidend ist dabei, dass die Industrie sich nicht direkt aus dem Primärbergbau versorgen muss und ihre Nachhaltigkeitsbilanz steigt, wenn sie hochwertige Sekundärrohstoffe einsetzt. Das spart bis zu 90 % CO₂ ein.“

Pedersen fokussiert sich auf die Herstellung von hochwertigem Aluminium. Der Prozess beginnt mit dem Nichteisenmetallscheider für die Zorba-Rückgewinnung aus der Asche. Hierauf folgt im nächsten Schritt die Separation des Edelstahls mittels Induktionssortiersystem. Die Steinert XSS T EVO 5.0 erzeugt dank Röntgentransmission sehr reines Aluminium durch die Aussortierung von Schwermetallen. Die Erkennung der Sortieranlage ist so präzise, dass sie eine Aluminium-Reinheit von bis zu 99,8 % erreicht, Material, das am Markt stets gesucht ist. Außerdem kann auf diese Weise das Metall lange im Kreislauf gehalten werden. Für hochwertige Anwendungen werden Sekundärrohstoffe von hoher Reinheit benötigt.

Mehr als nur der Preis

Die Unternehmensgruppe Stena Recycling verfügt über ein Netzwerk von 178 Recyclinganlagen in Europa und beschäftigt über 3500 Mitarbeiter. Stena recycelt jährlich mehr als 6 Millionen Tonnen komplexer Abfallmaterialien. Im Stena Nordic Recycling Center werden jährlich 500.000 Tonnen komplexer Materialien behandelt und 870.000 Tonnen Emissionen eingespart.

Jesper Fournaise, Outbound Sales Manager bei Stena Recycling S/A, ist für die Produktion von Aluminium und dessen Verkauf zuständig. „Wir sind die grünen Götter“, sagt Fournaise, wenn er sein Team beschreibt und meint, dass sie Schrott in Wertstoff verwandeln, den sie dem Produktionskreislauf wieder zuführen. Auf die Frage, was sich in den vergangenen Jahren am meisten verändert hat, antwortet er: „Früher gingen die Schrotte nach Fernost. Dort wurde per Hand sortiert und es blieb unklar, was mit dem Material passiert. Die technologische Entwicklung in der Sortierung macht einen der größten Unterschiede. Jetzt können wir in unserem eigenen Land mittels Röntgentechnik für höchste Qualitäten sorgen und das Metall hier der Wirtschaft wieder zuführen.“

Und es geht schon längst nicht mehr nur um den Verkaufspreis eines Metalls, so Fournaise: „Unsere Kunden, also die Schmelzer, sparen durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen CO₂ und dabei ist die Sortierung eine der wichtigsten Vorstufen. Da es um Qualitäten geht, die nahe am Primäraluminium liegen, haben wir uns bei der Sortiertechnik für Steinert entschieden. Steinert trifft einfach genau die geforderten Werte beim Kupfer, Zink, Mangan und Magnesium. Wir haben fortlaufend getestet und jetzt haben wir eine Qualität, die passt.“

Hohe Verlässlichkeit und Verfügbarkeit

Stemin S.p.A., ein Spezialist für Aluminiumrecycling nahe dem norditalienischen Bergamo, hat sich für den Einsatz von Steinert Sortiertechnologie entschieden, insbesondere für die trockene Dichteseparation mit Röntgentransmission (XRT), um die höchste Reinheit der Aluminiumproduktion zu gewährleisten. Stemin produziert jährlich bis zu 70.000 Tonnen hochwertiges Sekundäraluminium. Das sortierte Aluminium ist ofenfertig und geht zur Weiterverarbeitung in die unternehmenseigene Aluminiumgießerei.

Unternehmenschef Olivo Foglieni setzt seit Jahren auf Steinert-Anlagen und war einer der ersten, der die Steinert XSS T in der neuesten Evolutionsstufe 5.0 einsetzte. Er lobt die hohe Zuverlässigkeit der Technik und des Teams: „Ich glaube, ich muss nicht erklären, wie wichtig für uns die absolute Verlässlichkeit der Röntgeneinheit und die Sortierqualität ist. Beides ist für den reibungslosen Ablauf zwischen Sortierung und dem weiteren Einsatz des Aluminiumprodukts unerlässlich. Ausfälle bedrohen die gesamte Lieferkette. Mit Steinert sind wir hier sicher – das zeigt unsere langjährige Erfahrung.“

Stemin hat in den vergangenen Jahren insgesamt vier Maschinen eines Wettbewerbers gegen Steinert Röntgen-Sortiertechnologie ausgetauscht. „Der größte Unterschied im Vergleich zu anderen ist die Zuverlässigkeit der Maschinen. Wir haben uns für Steinert entschieden, da ihre kontinuierliche Forschung und Entwicklung im Bereich des Metall-Recyclings die Qualität der Sortierung immer weiter steigert und die leistungsfähigeren Sortiersysteme uns helfen, die Qualitäten zu produzieren, die wir benötigen. Denn jeder unserer Schrotte hat besondere Anforderungen und es ist wichtig je nach Inputmaterial, Magnesium oder Schwermetalle wie Kupfer abzutrennen. Das ist eine Herausforderung, der wir uns stellen – immer mit dem Ziel, das Metall weiter aufzuwerten“, fügt Foglieni hinzu.

LIBS für noch mehr Reinheit

Als zusätzliche Stufe setzen einige Kunden von Steinert auf eine nachgelagerte LIBS-Sortierung. Die Laser Induced Breakdown Spectroscopy kann in Echtzeit den Aluminiumgehalt und Bestandteile wie Kupfer, Magnesium oder Silizium analysieren, die die Art der Aluminiumlegierung bestimmen. Dieses Verfahren ermöglicht eine Klassifizierung verschiedener Legierungen und somit eine effektive Sortierung, die den Einsatz zur direkten Verwendung in der Industrie ermöglicht. Die Rückgewinnung gezielter Legierungszusammensetzungen vermindert ein Downcycling.

Steinert LIBS Sortiersysteme sind seit Jahren im Markt verbreitet und für 2023 sind weitere in der Umsetzung. Ein Pionier bei der Sortierung von Legierungen ist die AMAG Austria Metall AG. Hier ist eine solche Anlage zur Sortierung in verschiedene Legierungsqualitäten seit 2019 in Betrieb. Die AMAG stellt hochwertige Primär-, Guss- und Walzprodukte aus Aluminium her.

Der Bedarf an Recyclingaluminium steigt stetig an. Insbesondere die Trennung in Legierungen ist Chance und Herausforderung zugleich. Durch die Erzeugung reiner Legierungsqualitäten aus Recyclingaluminium lässt sich die spezifische Verwendbarkeit wirksam erhöhen. Der Weg zu geschlossenen Materialkreisläufen ist vorgegeben.

Die AMAG hat sich zu diesem Zweck für die LIBS Technologie von Steinert entschieden. Mit der Steinert LSS (Liniensortiersystem) werden bis zu 6 Produkte in einem Durchlauf erzeugt.

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