Neue Lösungen für Windenergieanlagen

Windradflügel bestehen aus einer Vielzahl von Komponenten und Verbundwerkstoffen und sind daher schwer zu recyceln. Im Forschungsvorhaben „Recycle Wind“ wird an Lösungen für dieses Problem gearbeitet.
Foto: Alexander Dreher; pixelio.de

Die Verwertung von Anlagen und Teilen von Anlagen wie zum Beispiel Windkraftflügeln, die aus einer Vielzahl von Komponenten und Verbundwerkstoffen bestehen, stellt die Recyclingwirtschaft vor Probleme, berichtet die Hochschule Bremen. Eine umweltgerechte Verwertung von langlebigen Produkten könne nur sichergestellt werden, wenn umfängliche Informationen über die Produkte verfügbar sind. Das sei heute nicht der Fall, was ein hochwertiges Recycling verhindere.

Das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen arbeitet mit dem Fachgebiet Resiliente Energiesysteme der Universität und dem Unternehmen Brands & Values im AUF-Forschungsvorhaben „Recycle Wind“ an der Lösung dieses Problems. Zur Entwicklung von Strukturen zur Sicherstellung eines effektiven Recyclings von langlebigen Gütern werden am Beispiel von Windenergieanlagen Vorgaben für Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declarations, EPD) erarbeitet.

Im Rahmen der Weiterentwicklung von EPD-Standards, wie sie beispielsweise aus dem Baubereich bereits bekannt sind, und zur Implementierung von Angaben zur Recyclingfähigkeit und deren Bewertung wurde ein erster Entwurf für eine erweiterte EPD mit Konstruktions- und Demontagehinweisen erstellt. Grundlage dafür waren reale Daten eines Rotorblatts des Unternehmens TPI Composites Germany.

Im Zuge der weiteren Arbeiten im Projekt Recycle Wind werden die Mindestanforderungen bezüglich der notwendigen Angaben in EPDs und Kriterien zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Windenergieanlagen erarbeitet und in den vorliegenden Entwurf „EPD-Rotorblatt“ integriert. Diese Angaben fließen auch in die ökobilanzielle Auswertung bezüglich der Module C (End-of-Life-Behandlung) und D (Wiederverwendung, Verwertung) mit ein. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens schaffen die Basis für ein hochwertiges Recycling von Windenergieanlagen und sind Beispiel für die Förderung eines hochwertigen Recyclings durch EPDs für andere, langlebigen Produkte.

Das Vorhaben Recycle Wind wird über die Bremer Aufbaubank mit Mitteln aus dem AUF-Programm (Angewandte Umweltforschung) der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen und EU-Mitteln aus dem EFRE-Programm gefördert.

Der Entwurf der „EPD Rotor Blade“ und weitere Informationen sind auf der Website von Recycle Wind einsehbar.

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