Imagewandel: Abfall ist wertvolle Ressource

Die Abfall- und Ressourcenwirtschaft spielt beim Klimaschutz eine entscheidende Rolle, das bestätigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage.
Illustration: E. Zillner

Mehr als 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ist bewusst, dass die Branche das wichtigste Bindeglied einer ökologischen Kreislaufwirtschaft ist. Vor allem älteren Befragten ist klar, dass Abfälle wertvolle Ressourcen sind, die kostbare Rohstoffe für die Wirtschaft liefern. Die Vorarlberger und Steirer stellen ihrer regionalen Abfallentsorgung das beste Zeugnis aus.

Das Image der Abfallwirtschaft hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt, bestätigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB). Während 2018 nur die Hälfte der österreichischen Bevölkerung Abfälle als wichtigen Teil einer ökologischen Kreislaufwirtschaft einstuften, hat sich dieser Wert in den letzten drei Jahren auf zwei Drittel erhöht. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich, wenn es um die Betrachtung von Abfällen als wertvolle Ressource geht: Dieser Aussage stimmen fast 70 Prozent der Österreicher zu, 2018 waren es nur 56 Prozent. Auch sind sich sieben von zehn Österreichern darüber im Klaren, dass Abfälle wichtige und knappe Rohstoffe, sogenannte Sekundärrohstoffe, liefern. Ganz generell hat die Bedeutung der Entsorgungs- und Recyclingbetriebe deutlich zugenommen, nicht zuletzt aufgrund ihrer Rolle als wesentlichen Teil der kritischen und systemrelevanten Infrastruktur während der Corona-Pandemie.

„Unsere Mitarbeiter wurden während der Lockdowns als Helden des Alltags gefeiert. Aber sie sind auch Helden der Umwelt, denn ihre Arbeit ist von enormer Bedeutung für die Kreislaufwirtschaft. Wer Abfall trennt, sammelt und recycelt, schont unsere Ressourcen und trägt so aktiv zum Umweltschutz bei“, bestätigt Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB. Die zwei repräsentativen Studien wurden von Marketagent.com 2018 und 2021 durchgeführt, befragt wurden jeweils 1.500 Österreicherinnen und Österreicher.

Aufholbedarf bei Jüngeren

Auffällig ist, dass älteren Menschen die Bedeutung der Abfallwirtschaft für den Umweltschutz stärker bewusst ist als jüngeren. Rund die Hälfte (55 %) der 14- bis 18-Jährigen geben an, dass Abfälle wichtige und knapper werdende Rohstoffe enthalten, während dies bei den 60 – 69-Jährigen über 77 Prozent sind. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der Frage ab, ob Abfälle eine wertvolle und wichtige Ressource sind: Auch hier gibt es eine fast 20-prozentige Differenz zwischen der jüngsten (57 %) und ältesten (76 %) Generation. „Die Studie verdeutlicht, dass wir vor allem bei jungen Menschen noch Aufholbedarf haben, und besser vermitteln müssen, dass Abfall eine kostbare Ressource ist. Das Einkaufs- und Trennverhalten ist eng mit dem Funktionieren von kreislauwirtschaftlichen Prozessen verbunden. Je besser jeder Einzelne darüber Bescheid weiß, desto leichter gelingt das Recycling und die Herstellung von Sekundärrohstoffen“, so Jüly.

Imagewandel: Abfall ist kostbares Gut

Mit der Arbeit der Abfallwirtschaft sind 73 Prozent der Österreicher zufrieden, insbesondere die Vorarlberger (85%) und Steirer (78%). Nachdem der Abfall gesammelt wurde, wird er in hochmodernen Sortieranlagen sortiert und dem Recyclingprozess zugeführt, um Sekundärrohstoffe für die Wirtschaft zu produzieren. „Das ist gelebte Kreislaufwirtschaft. Dank zahlreichen Initiativen wie beispielsweise der Fridays For Future-Bewegung, dem EU-Kreislaufwirtschaftspaket oder dem Klimavolksbegehren ist vielen klargeworden, dass wir sehr sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen müssen und Abfall ein kostbares Gut ist. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und tragen so zum gelebten Umweltschutz und echter Kreislaufwirtschaft bei“, ist Jüly überzeugt.

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