Kreislaufwirtschaft soll einfacher werden

In einer digitalen Pressekonferenz stellte die ARA ihr Konzept für die Kreislaufwirtschaft in den kommenden Jahren vor.

Klimaschutz und Ressourcenschonung hätten in den österreichischen Haushalten und Unternehmen Einzug gehalten, erklärt Alfred Berger, Aufsichtsratsvorsitzender der ARA AG im Rahmen der Pressekonferenz. Österreich sei nach wie vor ein Vorreiter bei der Sammlung und könne hohe Sammel- und Recyclingquoten vorweisen.

ARA-Vorstandsvorsitzender Christoph Scharff betonte, dass die Kreislaufwirtschaft deutlich von der Corona-Krise betroffen gewesen sei. Dies habe zum einen die eingeschränkte Mobilität und die gesundheitlichen Risiken für die Mitarbeiter betroffen. Durch die Wirtschaftskrise habe es zudem einen Einbruch bei der Nachfrage nach Sekundärrohstoffen gegeben. Und schließlich habe sich das Konsumverhalten durch den Lockdown verändert, Takeaway und Online-Einkäufe hätten deutlich an Bedeutung gewonnen. Scharff erklärte, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in Österreich trotz der Krise die getrennte Sammlung aber nicht vergessen hätten. Die Sammelmengen bei Glas und Metallen sei sogar gestiegen. Bei Papier habe es einen leichten Rückgang gegeben, der im Wesentlich auf Zeitungen und Zeitschriften zurückzuführen sei. Mülltrennung sei ein gewohntes Alltagsverhalten geworden, so Scharff. Für die Erreichung künftiger Quotenvorgaben sei aber eine Verbesserung beim Kunststoffrecycling notwendig, dies müsse in den kommenden vier Jahren verdoppelt werden. Bei Glas, Metall und Papier erreiche Österreich schon heute die Ziele für 2030.

Ara-Vorstand Harald Hauke erklärte, dass es den „Mut zum großen Wurf“ benötige. Es gehe letztlich nicht um Quoten, sondern um ein Zukunftsmodell für Klima- und Ressourcenschutz. „Wir wollen jede einzelne Verpackung zurück in den Kreislauf bringen“, erklärte er. Dies könne aber nur gemeinsam erreicht werden.

Die Kreislaufwirtschaft sei mehr als eine Umsetzung von EU-Vorgaben, erklärte Scharff. Es sei vielmehr eine veränderte Einstellung. Als eine wesentliche Maßnahme zur Verbesserung der Sammlung nannte er die Bequemlichkeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Hier wolle die ARA den Schwerpunkt auf die Ballungsräume legen. Als zweiten Schwerpunkt nannte er den Unterwegsmarkt. Die getrennte Sammlung müsse dort sein, wo der Konsum stattfindet. Hier würde die ARA verschiedene neue Möglichkeiten testen. Und schließlich kritisierte er den Flickenteppich an Trennanleitungen. Die Sammlung müsse vereinheitlicht werden, die Umsetzung der EU-Vorgaben biete dazu eine gute Gelegenheit.

Hauke wies darauf hin, dass bis 2030 alle Verpackungen rezyklierbar sein müssten. Hier seien eindeutige rechtliche Vorgaben notwendig, was als rezyklierbar gilt und was nicht. Er unterstrich zudem die wichtige Rolle, die die Digitalisierung für die Kreislaufwirtschaft spielt.

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