Kommission genehmigt Batterieprojekt

Die EU-Kommission hat ein europäisches Batterieprojekt genehmigt, mit dem Wertschöpfungsketten in Europa aufgebaut werden sollen. Geschlossene Kreisläufe sollen dabei fester Bestandteil sein.
Quelle: Pixabay, MikesPhotos

Heute hat die Europäische Kommission das erste große europäische Projekt zur Batteriezellfertigung genehmigt. Damit sei der Weg frei für die Förderung von fünf deutschen Unternehmen und Unternehmen aus sechs weiteren Mitgliedstaaten mit dem Ziel, Batterie-Wertschöpfungsketten in Deutschland und Europa aufzubauen, meldet das Bundeswirtschaftsministerium.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Ich freue mich, dass die Europäische Kommission das erste große Batterieprojekt für Europa in nur wenigen Wochen geprüft und genehmigt hat. Das ist ein großer Erfolg für den Automobilstandort Deutschland und Europa. Wir wollen in Deutschland und Europa die innovativsten und nachhaltigsten Batterien bauen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Europa sichern. Deshalb verfolgen wir mit unserem Konzept einen Gesamtansatz vom Material über die Produktion bis zum Recycling. Jetzt gilt es, die konkreten Projekte schnell an den Start zu bringen.“

Auf Initiative von Minister Altmaier und gemeinsam mit dem französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire haben Deutschland und Frankreich die anderen beteiligten Mitgliedstaaten – Belgien, Finnland, Italien, Polen und Schweden – zusammengebracht. Das nun genehmigte Batterie-Großprojekt ist ein erster Erfolg einer ambitionierteren europäischen Industriepolitik. Von deutscher Seite sind die Unternehmen BASF, BMW, Opel, Umicore und Varta beteiligt.

BASF will mit ihren Batteriematerialien zum Aufbau einer nachhaltigen Batterie-Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge in Europa beitragen. Innovative Kathodenmaterialien steigern die Leistung und die Kosteneffizienz von Batterien und fördern somit den Erfolg einer klimafreundlichen Mobilität.

BMW will durch die im Projekt verfolgten Forschungsthemen bis ins Detail die chemische Zusammensetzung, Zellmechanik, Zelldesigns und den Produktionsprozess weiterentwickeln. Die Batteriezellenhersteller können auf dieses Know-how aufbauen und es zielgerichtet in eine nachhaltig erfolgreiche Industrialisierung überführen.

Das geplante Projekt von Opel umfasst eine innovative Batteriezellenproduktion am Standort Kaiserslautern im Rahmen eines Joint Ventures zusammen mit der Muttergesellschaft PSA und dem französischen Batteriehersteller Saft, einem Unternehmen der Total Group. Die Projektpartner werden nun die abschließende Prüfung des Projektes vorbereiten bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Umicore will zur Entwicklung einer nachhaltigen Batterie in Europa beitragen, in der innovative Technologien, eine verantwortungsvolle Beschaffung und das Schließen des Materialkreislaufs durch Recycling Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind.

Mit neuartigen, innovativen Batterielösungen im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie will Varta künftig weitere Märkte und Anwendungen adressieren und die Batteriezellproduktion auch von größeren Zellformaten vorantreiben. Damit will Varta einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der deutschen Batterieindustrie als Schlüsseltechnologie der Zukunft leisten.

Die Kommission ist der Bitte der Firmen nach einem schlanken Prüfungsverfahren nachgekommen und hat in sehr kurzer Zeit die beihilferechtliche Genehmigung erteilt. Die Förderung der fünf deutschen Unternehmen will das BMWi ebenfalls sehr rasch bewilligen. Anfang 2020 werden die Minister Le Maire und Altmaier gemeinsam den Grundstein für die Pilotanlage in Frankreich legen. Spätestens Mitte der 20er Jahre sollen auch in Deutschland Batteriezellen im industriellen Maßstab hergestellt werden.

Aktuell arbeitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit der deutschen und europäischen Industrie an zwei Großprojekten zur Batteriezellinnovation. Sie werden als sogenannte „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) realisiert und umfassen Projekte aus zahlreichen europäischen Mitgliedstaaten.

Der zweite Unternehmensverbund wurde Ende November 2019 bei der Europäischen Kommission zur Prä-Notifizierung eingereicht. An ihm sind neun deutsche Unternehmen sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus weiteren zehn europäischen Mitgliedstaaten beteiligt.

Die Vorhaben aus den beiden IPCEIs decken die Batterie-Wertschöpfungskette von den Rohstoffen und Funktionsmaterialien über die Zellfertigung und -integration bis hin zur Zweitnutzung und dem Recycling umfassend ab. Ziel ist es, dass die in Deutschland und Europa aufgebaute Wertschöpfungskette innovativ ist bei ihren Technologien, aber auch höchste Ansprüche an Nachhaltigkeit und CO2-Intensität der Produktion erfüllt. Daher sind Forschung und Innovation ebenso wie die Industrialisierung neuer Technologien Gegenstand der Vorhaben. Das BMWi fördert die beiden IPCEIs mit über einer Milliarde Euro.

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