China will Abfallimporte beschränken

Die chinesische Regierung hat die Welthandelsorganisation gestern darüber informiert, dass bestimmte Abfälle ab Ende des Jahres nicht mehr importiert werden dürfen.
Dieter Schütz, pixelio.de

Die Liste der Materialien umfasst dabei unter anderem eine Vielzahl von Kunststoffen, gemischtes Altpapier, Schlacken aus der Müllverbrennung, Asche und Baumwolle. Der Importbann ist Teil der „National Sword“-Kampagne. Im vergangenen Jahr hatte China 7,3 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle und 27 Millionen Tonnen Altpapier importiert. Hauptlieferanten waren die USA, Europa und Japan.

Das Bureau of International Recycling (BIR) zeigte sich sehr besorgt über die Ankündigung, vor allem über die kurze Zeitspanne. Der neue BIR-Generaldirektor Arnaud Brunet erlärte: „Das BIR und seine Mitglieder setzen sich für hohe Standards bei Abfallimporten ein. Wenn dieses Verbot tatsächlich umgesetzt wird, wird das einen deutlichen Einfluss auf die internationale Recyclingwirtschaft haben, die in den vergangenen 25 Jahren China bei seiner wirtschaftlichen Entwicklung und seinem wirtschaftlichen Wachstum unterstützt und seine Nachfrage nach Sekundärrohstoffen bedient hat. Der Wert der internationalen Abfallströme, die nach China gehen, beläuft sich auf einige Milliarden US-Dollar – Material, das die chinesische Industrie für ihre Produktion benötigt.

Der Verband kündigte an, die verheerenden Folgen dieses Verbots für die die weltweite Recyclingwirtschaft, die chinesische und weltweite Wirtschaft und die Umwelt aufzeigen zu wollen.

Auch der amerikanische Verband ISRI äußerte seine Bedenken. „Mit einem Volumen von mehr als 5,6 Milliarden US-Dollar ist der Handel mit bestimmten Sekundärrohstoffen wie Metalle, Papier und Kunststoff zwischen den USA und China von maßgeblicher Bedeutung für den Erfolg der amerikanischen Recyclingindustrie. Sollte ein entsprechendes Verbot umgesetzt werden, würde dies den Verlust von zehntausenden von Arbeitsplätzen und der Schließung vieler Recyclingunternehmen in den USA bedeuten“, erklärte ISRI-Präsidentin Robin Wiener. Man habe auch schon die entsprechenden amerikanischen Behörden über die möglichen Auswirkungen des Verbots informiert.

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