DUH fordert europäische Standards für Kühlgeräteentsorgung in Deutschland

Die Deutsche Umwelthilfe fordert die nationale Übernahme des europäischen Entsorgungsstandards EN 50574 für ausgediente Kühlgeräte, da derzeitige veraltete Entsorgungsstandards zu einer jährlichen Belastung von bis zu einer Million Tonnen CO2-Äquivalenten führen würden.
Dieter Schütz, pixelio.de

Pro Jahr wird laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) in Deutschland ein Großteil der knapp drei Millionen anfallenden Kühlgeräte unsachgemäß entsorgt. Mehr als die Hälfte davon enthielten noch immer das besonders klimaschädliche Gas Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW). Durch ein unsachgemäßes Kühlgeräterecycling gelangte FCKW in die Umwelt und trage signifikant zur Zerstörung der Ozonschicht und Klimaerwärmung bei.

Grund dafür seien veraltete und unwirksame deutsche Entsorgungsvorschriften, die den Recyclingbetrieben Freiraum für illegale Praktiken liessen. Daher forder die DUH Bundesumweltministerin Barbara Hendricks auf, die europäische Entsorgungsnorm EN 50574 auch in Deutschland verbindlich festzulegen.

„Durch die Festlegung des vorbildlichen Entsorgungsstandards EN 50574 für Kühlgeräte kann die blamable Belastung unseres Klimas mit einer Million Tonnen CO2 Äquivalenten gestoppt werden. Wenn Umweltministerin Hendricks bis 2020 die deutschen Klimaschutzziele erreichen will, dann muss sie sich endlich auch mit dem seit Jahren bekannten Notstand bei der Entsorgung von Kühlgeräten beschäftigen. Die deutschen Regeln zum Kühlgeräterecycling gehören zu den schlechtesten in ganz Europa“, kritisiert DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. In Deutschland würden nur 63 Prozent der in Kühlschränken enthaltenen FCKW bei der Entsorgung zerstört. Anlagen in Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich entnähmen dagegen 90 Prozent oder mehr der Treibhausgase aus alten Kühlgeräten.

„In Deutschland müssen die Entsorger von Kühlgeräten endlich zum Nachweis gezwungen werden, was an FCKW-haltigen Geräten in die Anlagen reingeht und wie viel FCKW aus den Kühlschränken und Truhen tatsächlich rausgeholt wird. Nur dann können die Behörden auch beurteilen, ob ein Entsorger betrügt oder nicht. So lange solche Stoffstrombilanzen nicht erstellt werden müssen, hat Deutschland weiterhin ein riesiges Problem bei der Erreichung seiner Klimaschutzziele“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

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