Rohstoffversorgung und Ressourcenproduktivität in der Zementindustrie

Eine Studie zur Rohstoffversorgung und Ressourcenproduktivität entlang der Wertschöpfungskette von Zement zeigt, dass bereits heute in großem Umfang Sekundärrohstoffe eingesetzt und damit natürliche Ressourcen geschont werden. Weitere Potenziale werden in der Erhöhung des Einsatzes alternativer Brennstoffe, in Produkt- und Prozessinnovationen sowie in der stärkeren Verwendung von Recycling-Betonen gesehen. Primäre Rohstoffe bleiben auch in Zukunft unverzichtbar.

Die deutsche Zementindustrie geht nach eigenen Angaben schonend mit natürlichen Ressourcen um. Für die Herstellung von 32 Millionen Tonnen Zement wurden im Jahr 2014 etwa 50 Millionen Tonnen Rohstoffe eingesetzt – davon 8 Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe. „Angesichts des Strukturwandels im Energiesektor und in der industriellen Produktion besteht jedoch das Risiko, dass die eingesetzten alternativen Rohstoffe künftig nicht mehr im bisherigen Umfang verfügbar sein werden“, betont Dr. Dirk Spenner, Vorsitzender der Sozialpolitischen Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zementindustrie. (SPADZ). „In jedem Fall wird die Zementindustrie auch langfristig auf eine sichere Versorgung mit Primärrohstoffen angewiesen sein“, so Spenner weiter.

Die Produktion von Zement erfolgt bereits heute in Anlagen, die einen langen Optimierungsprozess durchlaufen haben. „Größere und teils modernere Anlagen sind zwar verfügbar, das Effizienzpotenzial bei bestehenden Technologien ist jedoch vergleichsweise gering“, meint Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ). „Gleichzeitig arbeiten die Unternehmen aber auch an der Entwicklung energie- und ressourcenschonenderer Produktinnovationen. Hierfür ist weitere Forschung notwendig.“

Neben den technologischen Entwicklungen wird die Rohstoffproduktivität wesentlich von politischen Rahmenbedingungen bestimmt. Für Hartmut Koch von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt sind deshalb freiwillige Initiativen und Kooperationen für die Entwicklung nationaler Rohstoffstrategien das Instrument der Wahl. Koch: „Die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau ist hierfür ein hervorragendes Beispiel. Mit ihren erfolgreichen Aktivitäten hat sie dazu beigetragen, dass bereits im Jahr 2012 rund 91 Prozent der anfallenden Bauabfälle verwertet werden konnten“.

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