Aussichten für deutsche Stahlindustrie bessern sich

Die Rohstahlproduktion in Deutschland wird in diesem Jahr voraussichtlich um 1 Prozent sinken. 2014 wird sie vermutlich wieder um 0,9 Prozent auf 42,6 Millionen Tonnen steigen. Damit werde allerdings voraussichtlich nur ein moderater Beschäftigungsrückgang verbunden sein, wie das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) mitteilt.

Die weltweite Rohstahlerzeugung wird laut des aktuellen RWI-Stahlbericht 2013 um 1,8 Prozent, im nächsten Jahr dann kräftiger um 4 Prozent zunehmen. Die Auslastung der Kapazitäten dürfte weltweit niedrig bleiben und der Druck auf die Stahlpreise vorerst anhalten. Die Kapazitätsauslastung der deutschen Stahlindustrie sei zwar mit zuletzt rund 85 Prozent nicht befriedigend, aber immer noch deutlich höher gewesen als in den meisten anderen Ländern. Angesichts der immer noch recht stabilen Nachfrage sei derzeit aber weniger der Mengenabsatz als vielmehr die Erlössituation das Problem.

Während die Absatzpreise von Stahl nur um rund 20 Prozent über denen am Tiefpunkt der Rezession 2009 liegen, habe sich Eisenerz seither um rund 45 Prozent, Kohle sogar um knapp 60 Prozent verteuert. Andererseits erkläre der niedrige Stahlpreis zum Teil die schwachen Stahleinfuhren nach Deutschland, wie die RWI-Experten in ihrem Stahlbericht schreiben. Wegen der hohen Transportkosten für Stahl lohne es sich für Lieferanten aus Schwellenländern und auch für manche europäische Anbieter derzeit schlichtweg nicht, den deutschen Markt zu bedienen.

Der Mitte Juni von der EU verabschiedete Aktionsplan für die Stahlindustrie enthält nach Ansicht des RWI zwar geeignete Lösungsansätze, um Überkapazitäten und hohen Energiepreisen dauerhaft zu begegnen, der Grat zu strukturkonservierenden Interventionen sei aber schmal.

Der Stahlbericht wurde veröffentlicht in „RWI Konjunkturberichte“, Heft 2/2013.

Den Konjunkturbericht des RWI finden SIe unter:
http://www.rwi-essen.de/media/content/pages/publikationen/rwi-konjunkturberichte/KB_2-2013.pdf

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