Europäischer Baumaschinenmarkt schwächelt

Für die europäische Baumaschinen-Industrie läuft es auf dem russischen Markt sehr gut“, sagt Ralf Wezel, Generalsekretär des Europäischen Branchenverbandes CECE, während der derzeit stattfindenden Fachmesse CTT in Moskau. In vielen anderen Märkten in Europa sieht es hingegen nicht ganz so rosig aus.

Einer von drei Turmdrehkranen, die derzeit in Europa produziert werden, gehe heutzutage nach Russland. Staatliche und private Projekte in der Öl- und Gasindustrie, Infrastrukturvorhaben und Wohnungsbauprojekte stimulierten offenbar die Nachfrage. Auch Bauaufzüge, Fahrmischer, Betonmischanlagen und Betonpumpen würden vermehrt gekauft, nur der Absatz von Straßenbaumaschinen habe sich im ersten Quartal 2013 drastisch verringert. „Trotzdem bleibt Russland einer der Wachstumsmotoren Europas“, stellt Wezel fest.

Die Situation hat sich im ersten Quartal 2013 nach Angaben des Committee of European Construction Equipment (CECE) für die europäische Baumaschinen-industrie kaum verändert. Südeuropa wartet weiterhin auf das Licht am Ende des Tunnels, während sich Nordeuropa und die Mitte noch ganz gut schlagen.

Nach neuesten CECE-Zahlen sind im ersten Quartal dieses Jahres die Verkäufe von Erdbewegungs- und Straßenbaumaschinen um 20 beziehungsweise 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. 2007 hatten Portugal, Spanien, Italien und Griechenland noch einen Gesamtanteil von 25 Prozent an den Gesamtverkäufen in diesem Segment, heute liege dieser nur noch bei 3,5 Prozent.

Wachstum kommt nur aus einigen Volumenmärkten

Maschinen, die im Hochbau eingesetzt werden, seien der einzige Zweig, der aktuell wenigstens noch etwas wächst. Das Wachstum kommt aber nur aus einigen Volumenmärkten, wie Russland, Skandinavien, der Türkei oder Deutschland.

Die Branche erwartet laut Interessenverband, dass sich die Lage im zweiten Quartal bedeutend verbessern wird: Zum einen, weil wegen des langen Winters Projekte geschoben worden seien, zum anderen würden viele Unternehmen von guten Geschäftsabschlüssen rund um die Bauma bericht.

Der CECE-Geschäftsklimaindex vom Mai bestätigt diesen Trend. Danach glauben die meisten europäischen Hersteller, dass sich ihre Geschäftslage weiter verbessern wird. Trotz dieses optimistischen Blickes und selbst wenn die nächsten Monate gutes Wachstum bringen, wird es für die Branche schwierig sein, die Einbrüche zu Jahresbeginn über das Jahr hinaus zu kompensieren, vor allem in den Segmenten Straßenbau- und Erdbewegungsmaschinen.

2012 habe die europäische Baumaschinenindustrie ihre Umsätze noch um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern können, auf insgesamt 25 Milliarden Euro. Für 2013 erwarte sie, dieses Level zu halten. Die Einbrüche, die die Hersteller auf den europäischen Märkten verkraften müssen, wollen sie auf den Weltmärkten kompensieren.

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