Worldsteel sieht Zukunft für Stahlmarkt positiv

Der weltweite Stahlverbrauch soll in diesem Jahr um 2,9 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Tonnen steigen. Das schreibt der Weltstahlverband worldsteel in einer aktuellen Prognose für das Jahr 2013. Weiter rechnet der Verband für das Jahr 2014 mit einem Wachstum der globalen Stahlnachfrage um 3,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Tonnen.

Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses worldsteel, sagte beim Treffen des worldsteel Economics Committee am 6. bis 7. April in Düsseldorf: „Trotz der Eurokrise, einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft und der Finanzkrise in den USA in der ersten Hälfte des Jahres 2013, hat sich der weltweite Stahlmarkt stabilisiert.“ In der zweiten Jahreshälfte rechne er, angeführt durch die Schwellenländer, mit einer Entspannung der Marktsituation. Für das Jahr 2014 erwarte Kerkhoff zudem eine weitere Erholung der globalen Stahlnachfrage.

Laut worldsteel schlug die Euro-Finanzkrise schwer auf die wirtschaftliche Aktivität in der Region, vor allem im letzten Quartal des Jahres 2012. So wurden insbesondere in Italien und Spanien über 18 Prozent weniger Stahl eingesetzt. Eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage wird für Ende 2013 erwartet, dennoch bleiben die wirtschaftlichen Aussichten für den Euro-Raum schwach. Dem Weltstahlverband zufolge soll die Stahlnachfrage in der EU-27 in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen und erst 2014 wieder um 3,3 Prozent auf 144,1 Millionen Tonnen wachsen.

In China soll der Stahlverbrauch 2013 um 3,5 Prozent aus knapp 670 Millionen Tonnensteigen. Sollte die chinesische Regierung laut Weltstahlverband zudem ihre Wirtschaft besser regulieren, wird im Jahr 2014 die Stahlnachfrage um weitere 2,5 Prozent zunehmen.

Eine Erholung der Stahlnachfrage ist den worldsteel-Experten zufolge auch in Indien in Sicht: Wachstum um 5,9 Prozent auf 75,8 Millionen Tonnen, lautet die Prognose. Für das Jahr 2014 wird ein Wachstum um 7,0 Prozent erwartet, sollten Reformen zur Eingrenzung des Haushaltsdefizits greifen und das Klima für ausländische Direktinvestitionen verbessert werden.

Die Schwellenländer Mittel- und Südamerikas sehen ebenfalls einer Entspannung des Marktes entgegen. Dort soll der Stahlverbrauch in diesem Jahr um 6,2 Prozent auf 49,8 Millionen Tonnen wachsen. Im darauffolgenden Jahr soll die Stahlnachfrage um 4,3 Prozent auf 52 Millionen Tonnen steigen. Allein für Brasilien wird ein Wachstum der Stahlnachfrage bis 2014 auf 27,2 Millionen Tonnen prognostiziert.

In Japan erwarten die Analysten hingegen, dass die Stahlnachfrage das zweite Jahr in Folge sinken wird, 2013 um 2,2 Prozent auf 62,6 Millionen Tonnen. Im Jahr 2014 wird das Defizit voraussichtlich auf minus 0,6 Prozent zusammenschmelzen, aufgrund von Konjunkturprogrammen und der Verlagerung der Produktion von japanischen Herstellern nach Übersee.

Nachdem sich in den USA im Jahr 2012 der Automobil- und Energiedienstleistungssektor erholt hatte und der Bausektor zunehmend stabiler dastand, erwartet worldsteel für 2013 einen Stahlverbrauch von 99,3 Millionen Tonnen; Plus 2,3 Prozent. Durch weitere Impulse aus dem Bausektor könnte die Stahlnachfrage 2014 um 2,9 Prozent auf mehr als mehr als 100 Millionen Tonnen wachsen. Für die NAFTA-Staaten insgesamt sieht der Verband im Jahr 2014 ein Plus von 3 Prozent beim Stahlverbrauch.

Auf eine leichte Verbesserung darf auch die GUS-Region hoffen. Der Stahlverbrauch wird laut worldsteel voraussichtlich um 2,0 Prozent wachsen und rund 58 Millionen Tonnen erreichen. Grund für die bescheidene Abholung sei die teilweise rückläufige Nachfrage in der Ukraine und Kasachstan. Die Wiederaufnahme von Energie-Projekten und eine positiver Bautrend sorgen im Jahr 2014 für eine Stahlnachfrage in der Region voraussichtlich von etwa 60 Millionen Tonnen. Treiber ist dabei vor allem die Stahlnachfrage aus Russland, die 2013 auf 42,9 Millionen Tonnen und 2014 auf 44,6 Millionen Tonnen wächst.

Für den Nahen und Mittleren Osten prognostiziert der Weltstahlverband ebenfalls einen positiven Trend. In der sogenannten MENA-Region soll die Stahlnachfrage 2013 um 3,2 Prozent auf 65,2 Millionen Tonnen steigen. Ursache sei der Wiederaufbau nach dem Arabischen Frühling und das Ende der politischen Unruhen im Irak. Im Jahr 2014 wird sich die Stahlnachfrage in der Region, unterstützt durch starke Bautätigkeit, weiter auf 70 Millionen Tonnen beschleunigen.

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