VDMA fordert kohärente Umweltgesetzgebung

"Für die Investitionsgüterindustrie sind Ressourcen- und Energieeffizienz die Herausforderung von heute und morgen.“ Das sagte Hartmut Bauer, Vorsitzender des VDMA-Ausschuss Umweltpolitik, beim VDMA-Umweltinfotag. „Doch nicht weil die Politik hier Akzente setzt, sondern weil gestiegene Material- und Energiekosten die Unternehmen treffen."

90 Prozent der Unternehmen rechneten auch in den nächsten Jahren mit steigenden Materialkosten. Hiermit sei die Investitionsgüterindustrie nicht alleine, auch andere Branchen ächzten unter Preissteigerungen von bis zu 45 Prozent für Energie und Werkstoffe, so der Ausschussvorsitzende des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die VDMA-Unternehmen würden hier eine Marktchance für effizientere Technologien sehen. „Der Kasus Knaxus ist wie immer die Marktdurchdringung. „

„Viele Hersteller haben sich auf die Umsetzung weiterer Effizienzpotentiale spezialisiert und besondere Nachhaltigkeitsproduktlinien ins Leben gerufen“, so Naemi Denz, Leiterin der VDMA-Abteilung Technik und Umwelt und der Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence. „So hat das Unternehmen Alfred Kärcher, Winnenden, sowohl im B-2-B- als auch im B-2-C-Bereich auf die jeweilige Kundengruppe angepasste nachhaltige Produkte entwickelt. Auch ein Grund für Kärcher, Partner der VDMA-Initiative Blue Competence zu sein“, so Denz weiter.

Die Investitionsgüterindustrie sei in zweierlei Hinsicht von der Effizienzdiskussion unter dem Ressourceneffizienzprogramm der Bundesregierung, „ProgRess“ oder der Roadmap der EU-Kommission zur Ressourceneffizienz betroffen: Als Hersteller von effizienten Produkten und somit Enabler effizienter Produktionsprozesse. Sowie auch als Betreiber von Maschinen und Anlagen im eigenen Herstellungsprozess und somit von Kostensteigerungen für Material und Energie tangiert.

“Weniger ist manchmal mehr“

Mit der Ökodesign-Richtlinie hat die EU-Kommission nach Ansicht des Verbandes den Anfang gemacht: für bestimmte Produktgruppen werden Mindesteffizienzanforderungen definiert – und zwar für alle erheblichen Umweltauswirkungen. Wer die Hürde nicht schafft, sei draußen und dürfe sein Produkt nicht mehr auf den Markt bringen. „Die Richtlinie bietet die Chance, den bisherigen Tunnelblick auf Energieeffizienz auf alle anderen Effizienzkriterien über den gesamten Lebenszyklus zu richten und einen kohärenten Rechtsrahmen zu schaffen“, stellt Denz fest.

Wenn die Politik neue Vorschriften für Ressourceneffizienz für notwendig halte, dann sollte sie sich vom Flickenteppich in der Umweltgesetzgebung verabschieden und sich auf die wesentlichen BereicBereiche fokussieren. Ganz im Sinne von „Weniger ist manchmal mehr“, so Denz.

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