Moderne Abfallwirtschaft wird global benötigt

Eine veraltete Abfallwirtschaft sorgt in vielen Ländern für Umweltprobleme. Zudem gelten in jedem Markt andere Bedingungen. Der Maschinenbau zeigt auf der Umwelttechnologiemesse IFAT Lösungsmöglichkeiten auf.

Auf der Forumsveranstaltung „Abfall- und Recyclingtechnik erobert den Weltmarkt“  des VDMA im Rahmen der Ifat diskutieren Technologiehersteller und Bundesregierung über die Rahmenbedingungen in verschiedenen Regionen der Welt. „Alle Staaten haben eines gemeinsam. Sie produzieren immer mehr Abfall pro Einwohner. In Deutschland lag das Pro-Kopf-Aufkommen bei Siedlungsabfällen im Jahr 2014 bei 460 Kilogramm. In Brasilien beispielsweise sind es momentan  370 Kilogramm, während es vor knapp 5 Jahren erst 250 Kilogramm waren,“ erläutert Werner Herbold, Geschäftsführer der Herbold Meckesheim GmbH, ein Spezialist für Anlagen zum Kunststoffrecycling.

„Abfall fällt überall an, doch das allein reicht nicht für einen Markt für moderne Abfallwirtschaft. Vielmehr fehlen vielerorts nicht nur die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die Finanzierungsmöglichkeiten und die Investitionsbereitschaft. Vielen Entscheidungsträgern sind die Umweltprobleme wie Methanemission bewusst, die unter anderem von einer ungeordneten Deponierung ausgehen. Doch fehlen die konkreten Lösungsansätze“, sagt Herbold weiter. „Vor allem Verpackungen – also Kunststoffe –  sind neben Bioabfällen ein drängendes Problem.“

Schon vor dem Pariser Klimaschutzabkommen wurden internationale Initiativen wie Global Methane Initiative/GMI  gegründet, die auch eine verbesserte Abfallwirtschaft adressieren. GMI beschäftigt sich mit den vier wesentlichen Methanemissionsquellen und somit auch mit Hausmüll. Verschiedene Staaten, darunter Argentinien, Japan und die USA haben im Rahmen von GMI eigene Aktionspläne verabschiedet, die darauf abzielen, ungesteuerte Methanemissionen vor allem aus Deponien zu reduzieren. In den USA stammen mehr als 95 Prozent der Methanemission der Abfallwirtschaft von Deponien. Der Aktionsplan führt als Gegenmaßnahme neben der Verwertung von Deponiegas auch mehr Recycling und Müllverbrennung auf.

„Kunststoffe gehören nicht auf Deponien und nicht zwingend in Verbrennungsanlagen. Viele verschmutze Kunststoffe können zum Recycling gewaschen und zerkleinert werden. Letztendlich machen wir daraus die Grundlage für Sekundärkunststoffe unter minimalem Einsatz von Wasser und Energie“, resümiert Herbold.

Um das komplexe Thema für die betroffenen Entscheidungsträger im Ausland verständlicher zu machen, geben verschiedene Verbände wie der VDMA gemeinsam mit einigen Bundesministerien zur Umwelttechnikmesse IFAT eine Neuauflage der Broschüre „Eine moderne Abfallwirtschaft“ heraus. Sie beschreibt fünf Entwicklungsstufen der Abfallwirtschaft sowie geeignete Ansätze, um zu einer besseren Abfallwirtschaft zu kommen

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.