Witterung führt zu Einbußen bei MVV Energie

Die außergewöhnlich milden Wintermonate Oktober bis Dezember 2011 haben beim Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie zu einem spürbaren Absatzrückgang bei Fernwärme und Gas geführt. Wie das Unternehmen heute bei der Vorlage des Finanzberichts für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2011/12 mitteilte, sank der Absatz im umsatzstärksten Berichtssegment Vertrieb und Dienstleistungen im Vergleich zu den besonders kalten Vorjahresmonaten bei der Wärme um 19 Prozent, bei Gas um 21 Prozent.

Die witterungsbedingten Einbußen konnten laut MVV Energie auch durch das anhaltende mengenbedingte Umsatzwachstum im überregionalen Strom- und Gasvertrieb mit Industrie- und Gewerbekunden nicht ausgeglichen werden. Zusätzlich habe ein Turbinenschaden im Gemeinschaftskraftwerk Kiel (GKK), das dadurch knapp vier Monate außer Betrieb war, das Ergebnis der Unternehmensgruppe um etwas mehr als 10 Millionen Euro belastet,

Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Georg Müller führten diese beiden Ursachen in Verbindung mit höheren Transportkosten bei der Kohlebeschaffung durch das Niedrigwasser der Flüsse zu einem Rückgang des operativen Ergebnisses (Adjusted EBIT) um 17 auf 74 Millionen Euro. Gleichzeitig habe das Unternehmen seinen Umsatz in den zurückliegenden drei Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 Prozent von 950 Millionen auf 1,018 Milliarden Euro steigern können.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2011/12 hat das Unternehmen heute in Mannheim seinen Ausblick bekräftigt. So geht MVV Energie im Vergleich zum Vorjahr von einem leichten Umsatzanstieg und einem Rückgang des Adjusted EBIT bis zu einem Umfang im einstelligen Prozentbereich aus. MVV-Vorstandsvorsitzender Müller: „Angesichts der witterungsbedingten Einbußen im 1. Quartal und des monatelangen Stillstands des GKK ist das ein ehrgeiziges Ziel, an dem wir unverändert festhalten.“

MVV Energie steigert Investitionen in erneuerbare Energien

Deutlich gestiegen seien im 1. Quartal 2011/12 die Investitionen der Unternehmensgruppe. Seien es im gleichen Vorjahreszeitraum noch 37 Millionen Euro gewesen, so sei das Investitionsvolumen zwischen Oktober und Dezember 2011 auf insgesamt 92 Millionen Euro gestiegen, sagt MVV Energie. Der Schwerpunkt habe mit 52 Millionen Euro auf dem Bereich der erneuerbaren Energien gelegen.

Die größten Einzelinvestitionen seien dabei der Windpark im rheinland-pfälzischen Kirchberg, die Biomethananlage in Klein Wanzleben (Sachsen-Anhalt) sowie die geplante thermische Abfallverwertungsanlage im südenglischen Plymouth gewesen. „Damit hat unser Wachstumsprogramm weiter an Fahrt gewonnen“, sagte Müller. „Wir bekennen uns ohne Wenn und Aber zur Energiewende und investieren in den Ausbau erneuerbarer Energien, in die energieeffiziente Kraft-Wärme-Kopplung und die umweltfreundliche Fernwärme sowie in die thermische Abfallverwertung.“

Allein im laufenden und nächsten Geschäftsjahr hat die Unternehmensgruppe eigenen Worten zufolge Investitionen in Höhe von rund 700 Millionen Euro geplant. Bis 2020 will MVV Energie insgesamt drei Milliarden Euro investieren.

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