Energiewende nur mit der NE-Metall-Industrie möglich

Die politisch gewollte Neuausrichtung und Umsetzung der Energiepolitik sei ohne die energieintensiven Industrien nicht möglich. Die Folgen des Kernkraft-Ausstiegs, der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien sowie der Emissionshandel seien für die energie- und wertschöpfungsintensive Nichteisen-Metallindustrie in Deutschland so zu gestalten, dass der Strom sicher und bezahlbar bleibe. Das fordert Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM).

„Ohne energieintensive Grundstoffe wie Aluminium, Kupfer, Zink, Blei, Nickel und andere Metalle wird kein Kraftwerk gebaut, kein Stromnetz betrieben, kein Strom aus Erneuerbaren produziert und keine Speicher hergestellt“, sagte der WVM- Hauptgeschäftsführer. Festzuhalten bleibe, dass viele gesetzliche Regelungen richtig seien, einige überstürzt getroffen wurden und manche Regulierungen unrealistisch blieben.

„Die Exporterfolge der deutschen Industrie und die Attraktivität des Industriestandortes Deutschland für Investoren hängen nicht zuletzt von einer jederzeit zuverlässigen Stromversorgung zu international wettbewerbsfähigen Preisen ab“, unterstrich Kneer. „Mit den jetzigen Beschlüssen sind politische Eckpunkte fixiert.“ Der Realitätscheck werde in einem kontinuierlichen Monitoringverfahren erfolgen müssen. Gesellschaft und Industrie stünden bei der künftigen Energiepolitik vor großen Herausforderungen und vielen offnen Fragen, die den Standort Deutschland massiv tangierten. Die Energiewende werde nur mit einer bei Strompreisen und Netzsicherheit international wettbewerbsfähigen deutschen Industrie gelingen.“ so Kneer weiter.

Zahl kritischer Netzzustände hat stark zugenommen

Die NE-Metall-Branche begrüße den Beschluss des Bundeskabinetts, durch Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes die rechtliche Grundlage für Verträge zwischen Netzbetreibern und Industrieunternehmen über zu- und abschaltbare Leistung zu verbessern. Jetzt müssten angemessene Entgelte vereinbart werden, sagt die WirtschaftsVereinigung Metalle. Übertragungsnetzbetreiber und die Bundesnetzagentur schlössen flächendeckende Stromausfälle in Zukunft nicht mehr aus, da Kraftwerksleistung zur Aufrechterhaltung stabiler Stromnetze fehle. Die Zahl kritischer Netzzustände habe seit Beginn des Kernenergie-Moratoriums stark zugenommen. „Wir lehnen Zwangsabschaltungen energieintensiver Unternehmen in angespannten Netzsituationen ab“, erklärte Kneer.

Einige Unternehmen der energieintensiven Industrien, bei denen dies technisch möglich sei, seien jedoch auf Basis klarer vertraglicher Regelungen bereit, Beiträge zur Netzstabilisierung zu leisten. Das vorhandene Potenzial zu‐ und abschaltbarer Lasten der Branche werde bisher ungenügend genutzt. Für die Umsetzung der Energiewende sei ein Monitoring erforderlich. „Die Bundesregierung muss regelmäßig überprüfen, ob die Gesetze die gewünschte Wirkung haben und die Stromversorgung sicher und bezahlbar ist“, so WVM-Hauptgeschäftsführer Kneer. Gegebenenfalls müsse nachjustiert werden.

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