Kein PCB in Umgebung des AGR-Zwischenlagers

Mitte Februar hat die Bezirksregierung Münster das AGR Zwischenlager für Sonderabfälle in Gelsenkirchen stillgelegt. Grund war eine tausendfach über dem Grenzwert liegende PCB-Konzentration. Wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW mitteilt, sei eine Verschleppung erhöhter PCB-Frachten in die Zufahrtstraßen und damit in die Umgebung des Zwischenlagers nach ersten Untersuchungsergebnissen unwahrscheinlich.

Nach der Stilllegung des AGR-Zwischenlagers hat die Bezirksregierung Münster weitere Untersuchungen veranlasst. Die Bezirksregierung hat zur Auflage gemacht, in den Außenflächen Proben von Stellen mit der höchsten Belastungswahrscheinlichkeit nehmen zu lassen. Dabei handelt sich laut einer Mitteilung der Bezirksregierung und des nordrhein-westfälischen Landesumweltministeriums insbesondere um die Ein- und Ausfahrbereiche des Zwischenlagers. Die AGR habe daraufhin den Untersuchungsauftrag an ein externes, akkreditiertes Laborunternehmen erteilt. Die Ergebnisse lägen deutlich unterhalb des Grenzwertes von 50 Milligramm pro Kilogramm für den Gehalt von PCB in Abfällen.

Die Bezirksregierung hat außerdem die Abfallströme zum Zwischenlager überprüft. Danach stammen die im Zwischenlager Gelsenkirchen der AGR mbH angenommenen und behandelten Abfälle zur Abfallart 160209* „Transformatoren und Kondensatoren, die PCB enthalten“ nicht aus dem Ausland. Diese Abfälle stammten im Wesentlichen aus der Problemabfallentsorgung, die Kommunen selbst oder von Unternehmen im deren Auftrag durchführen lassen, wie das LANUV mitteilt. In wenigen Einzelfällen stammten diese Abfälle auch von Entsorgungsunternehmen, wo die PCB enthaltenden Transformatoren und Kondensatoren bei der Behandlung von Abfällen als ausgebaute Teile anfallen.

Die Anlage werde in den nächsten Wochen durch ein Fachunternehmen gereinigt. Die AGR habe dem Fachunternehmen den entsprechenden Auftrag dazu erteilt. Die Reinigung werde voraussichtlich einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen und von chemischen Untersuchungen begleitet werden, die den Reinigungserfolg kontrollieren. Erst wenn alle Untersuchungsergebnisse zeigen, dass keine erhöhte PCB-Belastung mehr vorliegt, werde die Bezirksregierung Münster den Betrieb wieder freigeben. Beteiligt seien die Dezernate für Abfall und Arbeitsschutz der Bezirksregierung Münster.

Die Ergebnisse der Blutproben der Mitarbeiter werden laut LANUV voraussichtlich frühestens in drei Wochen vorliegen. Die Untersuchungen werden allen Beschäftigten der letzten fünf Jahre angeboten. Die Blutentnahmen erfolgen in der Verantwortung des Betriebsarztes.

Wegen hoher PCB-Belastung, die vom LANUV gemessen wurde, legte die Bezirksregierung Münster am Mittwoch, 16. Februar, das AGR Zwischenlager für Sonderabfälle in Gelsenkirchen still. Die tausendfach über dem Grenzwert liegende PCB-Konzentration war bei einer Betriebsuntersuchung im Rahmen eines Überwachungsprogramms des Umwelt- und des Arbeitsschutzministeriums NRW entdeckt worden. Die Untersuchungen werden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Zusammenarbeit mit den Bezirksregierungen und dem Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA) vorgenommen.

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