BGR legt Bericht zur deutschen Rohstoffsituation vor

In der deutschen rohstoffverarbeitenden Industrie setzt sich die Erkenntnis durch, dass insbesondere für die Einführung innovativer Technologien die Lieferketten bis in den primären Rohstoffsektor besser abgesichert werden müssen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Rohstoffsituationsberichts für Deutschland, den die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) jetzt vorgelegt hat. Dieser enthalte alle wichtigen Daten zur aktuellen Versorgungssituation bei mineralischen Rohstoffen und Energierohstoffen, so die BGR.

„Die deutsche Wirtschaft ist seit 2004 mit einer geänderten Rohstoffsituation konfrontiert. Vor allem infolge des rasanten Wirtschaftswachstums der Schwellenländer, allen voran China, steigt die Rohstoffnachfrage kontinuierlich – wenn man einmal von einem kurzen Einbruch 2009 aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise absieht. Diese Situation kann kurz- und mittelfristig Auswirkungen für deutsche und europäische Unternehmen beim Zugang zu Rohstoffen haben“, beschreibt Hildegard Wilken, stellvertretende Leiterin der Deutschen Rohstoffagentur in der BGR und Mitautorin der Studie, die sich stellenden Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft.

Investitionsentscheidungen im Bergbausektor seien aufgrund der Langfristigkeit und der Höhe der Investitionen oftmals riskant. Soziale und Umweltauswirkungen des Bergbaus, aber auch die immer schnellere Entwicklung von Technologien, welche die Rohstoffnachfrage steuert, stellten die Rohstoffwirtschaft vor ständig neue Herausforderungen, teilt die BGR weiter mit. Hinzu kämen politische Unsicherheiten und protektionistische Maßnahmen einzelner Länder sowie Konzentrationsprozesse von Bergbauunternehmen welche die Rohstoffmärkte beeinflussten. Die damit verbundenen Preisvolatilitäten verschärften die Situation.

Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung unter Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums auf nationaler Ebene einen Dialog zwischen Wirtschaft und Politik initiiert. In diesen Dialog sind auf Regierungsebene neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie insbesondere das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eingebunden. Die Ergebnisse dieses Dialoges sind in die Rohstoffstrategie der Bundesregierung eingeflossen.

Als eine strukturelle Maßnahme im Rahmen der Rohstoffstrategie der Bundesregierung hat Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle Anfang Oktober die Deutsche Rohstoffagentur in der BGR gegründet. Die Rohstoffagentur soll als Schnittstelle und zentrale Informationsplattform für Politik und Wirtschaft dienen. Inhaltliche Schwerpunkte der Rohstoffagentur sind die Verfügbarkeit von mineralischen und Energierohstoffen und die Versorgungssicherheit Deutschlands mit diesen Rohstoffen sowie Rohstoff- und Bergbaupotenziale und Rohstoffeffizienz. Mit der Gründung der Deutschen Rohstoffagentur werde auch das Rohstoffinformationsangebot der BGR weiter ausgebaut. Der jetzt vorliegende Rohstoffsituationsbericht leiste hierzu einen Beitrag.

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