Stadtverwaltung Leipzig verwendet über 80 Prozent Recycling-Papier

Die Stadt Leipzig reagiert pikiert auf die Angaben des bundesweiten Städtewettbewerbs „Papieratlas 2010“. „Die Stadtverwaltung verwendet zu über 80 Prozent Recyclingpapier“, erklärt der Erste Bürgermeister, Andreas Müller. „Die derzeit in Leipziger Medien kursierende Behauptung, der Recyclingpapier-Anteil betrüge derzeit nur knapp 50 Prozent und die Stadt würde in dieser Sache nicht handeln, ist unzutreffend.“

Dieser enthalte jeweils die Zahlen vom Vorjahr, spiegele also nicht den aktuellen Stand wieder, wie das Dezernat Allgemeine Verwaltung mitteilt. Seit Anfang Juli 2009 sei demnach eine Dienstanweisung des Oberbürgermeisters in Kraft, die die Verwendung von Recyclingpapier regelt, das mit dem Umweltzeichen („Der Blaue Engel – weil aus 100 Prozent Altpapier“) zertifiziert ist. Bereits im vierten Quartal 2009 sei daraufhin eine Recyclingquote von 80 Prozent erreicht worden.

Die Dienstanweisung schreibe vor, dass Recyclingpapier für alle Unterlagen zu verwenden ist, die nicht archivierungspflichtig sind. Das betrifft laut Stadtverwaltung an die 95 Prozent des in der Verwaltung anfallenden Schriftgutes. Lediglich für Unterlagen, die potenzielles Archivgut sind – also für 5 oder 6 Prozent aller Unterlagen – ist alterungsbeständiges, das heißt holzfreies weißes Papier einzusetzen. Recyclingpapier erfülle die für die Haltbarkeit von Archivalien gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien nicht, da es hohe Anteile von Holzschliff, saurem Leim und Schadstoffen aus früher aufgebrachten Beschriftungen enthält, die zusammen mit der Kurzfaserigkeit für eine besonders kurze Lebensdauer sorgen.

Sobald die Daten für dieses Jahr komplett vorliegen, erfolge auch noch einmal eine Überprüfung der Papierarten und des Verbrauches, um weitere Einsparpotentiale und die Möglichkeiten zur Steigerung der Recyclingpapierquote zu eruieren, wie die Stadtverwaltung Leipzig sagt.

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