Wertstofftonne: „Die Kommunen sind dafür ein Garant“

Ginge es nach der baden-württembergischen Umweltministerin Tanja Gönner (CDU), blieben die Kommunen auch weiterhin zuständig für die Entsorgung von Abfällen aus privaten Haushalten. Die Abfallwirtschaft sei ein zentraler Bereich der Daseinsvorsorge, sagte die Ministerin bei einer Veranstaltung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Stuttgart. "Die Kommunen sind dafür ein Garant."

Nach den Vorstellungen Gönners sollen allerdings private Abfallunternehmen über öffentliche Ausschreibungen am Abfallmarkt teilhaben können. Die Ministerin sprach sich in Stuttgart für eine baldige Einführung einer Wertstofftonne aus. Bei der Wertstofftonne sortierten Verbraucher dann nicht mehr nach Verpackungsabfällen, die bislang im gelben Sack landeten und Nicht-Verpackungen, die als Restmüll zu entsorgen sind. „Plastik-Kinderspielzeug, CD-Hüllen oder Plastikmappen sind es genauso wert, wieder verwertet zu werden wie stoffgleiche Verpackungen, auch wenn es nach der derzeitigen Rechtslage eigentlich „Fehlwürfe im gelben Sack“ sind“, so Gönner.

Die Wertstofftonne mache ökologisch Sinn, weil heute noch große Wertstoffmengen über den Restmüll in Müllverbrennungsanlagen ankämen. „Es rechnet sich auch wirtschaftlich, wenn im rohstoffarmen Deutschland solche Wertstoffe gewonnen werden.“ Schätzungen zufolge könnten von den in Baden-Württemberg jährlich rund 145 Kilogramm pro Einwohner anfallenden Restabfällen weitere sechs bis acht Kilogramm einer Wie-derverwertung zugeführt werden. „In der Summe sind das jährlich landesweit 60 bis 80 Millionen Kilogramm verwertbare Abfälle.“ Bereits ab 2015 sei außerdem europaweit eine getrennte Sammlung von Papier, Metall, Kunststoff und Glas vorgeschrieben, so Gönner. „Deutschland kann mit der Einführung einer Wertstofftonne Vorbild für Europa werden.“

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