Österreicherer sammeln trotz Krise mehr Verpackungen

Entwarnung in Österreich: Nach Angaben des größten Verpackungssammelsystems Österreichs, der Altstoff Recycling Austria (ARA), wurden im vergangenen Jahr trotz Wirtschaftskrise mehr Kunststoffverpackungen und Altglas gesammelt als im Jahr zuvor. Nur bei einem Stoffstrom waren die Zahlen leicht rückläufig.

„Dass in der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit die heimischen Unternehmen und die Bevölkerung keine Qualitätseinbußen beim Sammelsystem hinnehmen mussten,
ist alles andere als selbstverständlich“, sagt ARA Vorstand Christoph Scharff. „In anderen Ländern führten die schwierigen Rahmenbedingungen zu massiven Leistungseinschränkungen, insbesondere im Bereich der haushaltsnahen Sammlung.“

Insgesamt blieb laut ARA die Erfassungsmenge im Haushalts- und Gewerbebereich mit 824.000 Tonnen auf gleichbleibend hohem Niveau wie 2008 (823.000 Tonnen). Während Kunststoffverpackungen mit einem Plus von 1,3 Prozent und Altglas mit einem Plus von 1,2 Prozent leicht anstieg, verzeichnete die ARA bei Altpapier mit einem Minus von 1,6 Prozent einen leichten Rückgang. Dieser betraf laut ARA jedoch weniger den Verpackungsbereich, sondern hauptsächlich Werbematerialien, Zeitungen und Druckpapiere.

Im Bereich konsumentennahe Erfassung gibt ARA für 2009 mit 450.000 Tonnen ein Plus von 0,9 Prozent bekannt. Im Bundesdurchschnitt sei die Pro-Kopf-Sammelmenge in der Haushaltssammlung 2009 bei 116,6 Kilo gelegen.

Von den 824.000 Tonnen Gesamtmenge wurden laut ARA im vergangenen Jahr 774.000 Tonnen wiederverwertet. 86 Prozent davon wurden einer stofflichen Verwertung zugeführt. Der übrige Teil wurde als Ersatzbrennstoff energetisch verwertet. Die Differenz zur Erfassungsmenge ergebe sich aus planmäßig erfassten Getränkeverbundkartons, mitgesammelten Nicht-Verpackungen und Müll.

Über das wirtschaftliche schwierige Umfeld sagt ARA Vorstand Werner Knausz: „Wirtschaftlich war der Jahresbeginn 2009 von einer Implosion der Rohstoffpreise auf den Weltmärkten gekennzeichnet. Die gesamte Abfallwirtschaft war bei Sekundärrohstoffen von massiven Preiseinbrüchen von bis zu 90 Prozent betroffen. Vereinzelt musste für die Verwertung sogar zugezahlt werden. Durch den Wegfall der Verwertungserlöse waren wir gezwungen, trotz eines Einsparungsprogrammes von mehr als 10 Millionen Euro die Tarife anzuheben, was von der Wirtschaft aber verstanden und akzeptiert wurde.“

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen sei die Lizenzmengen um 0,3 Prozent gesteigert worden. Die Anpassung der Tarife habe zu einer Erhöhung der Lizenzeinnahmen von 141,2 Millionen auf 161,2 Millionen Euro geführt. Für 2010 rechnet die ARA nach eigenen Angaben mit Lizenzeinnahmen von rund 173 Millionen Euro.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.