VKU: Ohne Stadtwerke keine elektromobile Zukunft

"Wer es mit einer bundesweiten Einführung von Elektromobilität ernst meint, der muss die deutschen Stadtwerke an zentraler Stelle in seine Strategie einbeziehen." Das erklärt Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) anlässlich des Elektromobilitätsgipfels der Bundesregierung in Berlin. Die Bundesregierung dürfe sich nicht nur von einseitig agierenden Akteuren beraten lassen.

„Elektromobilität erfordert deutlich mehr als funktionsfähige Fahrzeuge, Batterien oder Ladesäulen“, so Reck weiter. „Elektromobilität muss vor Ort erprobt werden, gemeinsam mit den Kommunen und den Automobilherstellern. Andere Länder wie Österreich oder Frankreich sind hier schon viel weiter.“ Die Erprobung vor Ort müsse deshalb weiter von der Bundesregierung unterstützt werden. „Nachhaltige Mobilität funktioniert nur, wenn alle diese Akteure vor Ort kundennah zusammen wirken“, erläutert Reck. Stadtwerke seien dabei das entscheidende Bindeglied für erfolgreiche Elektromobilität.

Stadtwerke machten schon heute weitaus mehr als Ladesäulen aufzustellen. In rund 40 Projekten setzen sie Elektromobilität in nachhaltigen Verkehrskonzepten mit ihren Städten und Kommunen und der lokalen Wirtschaft um. Sie würden vielerorts den öffentlichen Nahverkehr und einen umfangreichen Fuhrpark sowie Parkraum und Parkhäuser betreiben. Stadtwerke würden mehr als die Hälfte der Verbraucher versorgen, und damit künftige Nutzer von Elektromobilität, mit Strom und profitierten von überdurchschnittlichen Vertrauenswerten ihrer Kunden. Sie böten den Ökostrom für nachhaltige Elektromobilität oft schon aus eigener Produktion an, denn sie erzeugen Strom ressourcenschonend aus erneuerbaren Energien und in hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

Dazu Reck: „Kommunale Energieversorger setzen vor allem auf Partnerschaften mit der lokalen Wirtschaft und mit der Kommune“. Das zeigen auch die Beispiele, die parallel zum Gipfeltreffen vor dem Brandenburger Tor in Berlin präsentiert werden. Während die deutschen Automobilhersteller im Wesentlichen Konzeptfahrzeuge ausstellen, zeigen die Stadtwerke ausgereifte Ideen und den Blick auf das Ganze. Elektrofahrzeuge wie das Elektroauto E3 von EWE oder der E-Roller der STAWAG mit Ladesäulen werden in ein intelligentes Verkehrsmanagement eingebunden. Die „TankE“-Stromtankstelle der RheinEnergie stehe für klimafreundliches Laden der Elektrofahrzeuge mit Ökostrom, das mit dem Handy kostenlos gestartet und beendet werden kann.

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