Interseroh schreibt wieder schwarze Zahlen

Interseroh SE ist im dritten Quartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Gewinn vor Steuern (EBT) habe nach den ersten neun Monaten 3,2 Millionen Euro betragen, teilt der Kölner Umweltdienstleister und Rohstoffhändler mit. Im Vorjahresvergleichsraum hatte das EBT noch 56,6 Millionen Euro betragen. Das EBIT lag demnach bei 12,4 Millionen Euro. Der Umsatz im Segment Stahl- und Metallrecycling habe 710,8 Millionen Euro betragen, so Interseroh.

Nach den ersten sechs Monaten hatte die Gruppe noch ein EBT von -4,2 Millionen Euro ausgewiesen, im ersten Quartal waren es -9,81 Millionen Euro. Der konsolidierte Konzernumsatz der Gruppe belief sich den Angaben Interserohs zufolge nach drei Quartalen auf 1.027,3 Millionen Euro (Vorjahresvergleichsraum: 1.771,8 Millionen Euro), so Interseroh.

Der Bereich Dienstleistung erwirtschaftete demnach 224,8 Millionen Euro (im Vorjahr: 245,6 Millionen Euro), das Segment Rohstoffhandel 109,7 Millionen Euro (Vorjahr: 186,1 Millionen Euro). Der segmentübergreifende Umsatz betrug 18 Millionen Euro (Vorjahr: 27,9 Millionen Euro). Der konsolidierte Konzernumsatz in den Monaten Juli bis September betrug 449,5 Millionen Euro (Vorjahr: 591,1 Millionen Euro). Das EBT belief sich auf 7,4 Mio. Euro (3. Quartal 2008: 6,4 Mio. Euro), das EBIT auf 10,5 Millionen Euro (Vorjahr: 10 Millionen Euro).

Der Interseroh-Vorstand rechnet mit einem weiterhin volatilen Verlauf der Rohstoffmärkte. Aufgrund eines saisonbedingt traditionell schwächeren vierten Quartal werde bis zum Ende des Jahres von einer moderaten Geschäftsentwicklung in allen drei Segmenten ausgegangen, sagte der Vorstandsvorsitzende Axel Schweitzer.

Stahl- und Metallrecycling

Nach rückläufigen Stahlschrottpreisen von Januar bis März zogen die Preise im April sowie Mai an und sanken im Juni, bevor sie in den Monaten Juli bis September erneut stiegen. Sie bewegten sich allerdings weiterhin deutlich unter dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums. Der leichte Anstieg der Nachfrage im zweiten Quartal setzte sich aufgrund der weltweit leichten Erholung der Stahlproduktion im dritten Quartal moderat fort.

Die Preise für Nichteisenmetalle erhöhten sich auch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, unterschreiten allerdings weiterhin das Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums. Die abgesetzte Tonnage konnte laut Interseroh im dritten Quartal leicht gesteigert werden. Treibende Kraft für die positive Entwicklung der Absatzmenge von Nichteisenmetallen sowohl im zweiten als auch im dritten Quartal sei die Nachfrage aus dem asiatischen Raum gewesen. Insgesamt lagen die durch Interseroh vermarkteten Tonnagen an Stahlschrotten und Nichteisenmetallen im Lager- und Streckengeschäft im Neunmonatsvergleich jedoch unter dem Niveau von 2008.

Dienstleistung

Durch die gestiegenen Dienstleistungs- und Papiervermarktungserlöse im Transportverpackungsrecycling sowie eine durch die Sommermonate konsumbedingte Steigerung der erfassten Mengen im Pfandgeschäft habe sich der Umsatz im Segment Dienstleistung im dritten Quartal erfreulich weiterentwickelt.

Der mit der fünften Novelle der Verpackungsverordnung erwartete Mengenanstieg im Gesamtmarkt lizenzierter Leichtverpackungen sei deutlich geringer ausgefallen als von den Betreibern dualer Systeme kalkuliert. Es sei Interseroh jedoch gelungen, ihren Marktanteil im Bereich der Verkaufsverpackungen zu steigern und im Ranking der Dualen Systeme weiterhin den zweiten Platz einzunehmen. Eine Herausforderung bleibe der mangelnde Vollzug der fünften Novelle der Verpackungsverordnung. Interseroh begrüßt deshalb die Absicht der Vollzugsbehörden, die gemeldeten Tonnagen stärker zu überprüfen. Interseroh habe zusammen mit anderen Betreibern Maßnahmen zur Steigerung der Gesamtmenge ergriffen. Dazu gehöre unter anderem die Unterstützung der Inverkehrbringer von Verpackungen aus Industrie und Handel zur konkreten und rechtskonformen Umsetzung der Verpackungsverordnung im betrieblichen Alltag durch die Einrichtung einer entsprechenden Internetseite (www.verpackv-konkret.de).

Mit der Entwicklung eines Kreislaufsystems von Mehrwegtransportkisten für Obst und Gemüse hat Interseroh das nicht-regulatorische Geschäftsfeld erweitert. Die Boxen werden für den Transport von Obst und Gemüse entlang der kompletten Lieferkette – also vom Erzeuger bis zur Filiale – eingesetzt und dienen zudem der Warenpräsentation im Einzelhandel. Mit einem großen Discounter wurde ein Vertrag mit Beginn des Geschäftsjahres 2010 geschlossen. Interseroh steuert die komplette Logistik sowie die Reinigung der Boxen.

Rohstoffhandel

Die vermarktete Interseroh-Tonnage sei in den Monaten April bis Juni gestiegen, sei vom zweiten auf das dritte Quartal allerdings rückläufig geweseb. Grund dafür sei ein insgesamt geringeres Aufkommen an Altpapier in den Monaten Juli bis September. Die Preise für Altpapier stiegen in den drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres kontinuierlich. Die Durchschnittspreise lagen in den ersten neun Monaten jedoch deutlich unter dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums.

Die Kunststoffpreise stiegen vom ersten auf das zweite Quartal und verharrten von Juli bis September auf diesem Niveau, liegen jedoch noch immer unter dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums. Interseroh konnte auch im dritten Quartal insbesondere aufgrund der asiatischen Nachfrage die Tonnage leicht steigern.

Die Nachfrage nach Altholz zur stofflichen Verwertung war konjunkturbedingt in den ersten neun Monaten 2009 verhalten, während die Nachfrage nach Altholz zur thermischen Verwertung sich weiterhin auf stabilem Niveau bewegte. Die Vermarktungspreise für Hölzer zur stofflichen Verwertung stiegen moderat, während die Vermarktungspreise für Hölzer zur thermischen Verwertung stabil blieben.

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